Heft 
Band 9
Seite
96
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HAUPT, H.& TH. NoAH

450 Brutpaare(Osıeck& HUSTINGS 1994), Baden-Würt­ temberg 500 Brutpaare(HöL­ZINGER 1999), Schleswig-Hol­ stein 70 Brutpaare(KNIEF et al. 1995), Saarland 5-10 Brutpaare (SÜßMILCH et al. 1997), Nieder­sachsen 80-90 Brutpaare(ZANG & SÜDBECK 2000), war dieser Revierbestand nicht unbedingt

zu erwarten. Allerdings wurden

Abb. 3: Betriebsflächen von Großtierstallungen- dominierender Le­bensraum der Haubenlerche im UG. Kossenblatt, April 1999. Foto H. Haupt. Fig. 3: Stableyards- the dominating habitat of Crested Larks in the study area.

bei Bestandserfassungen in Teilen des ostdeutschen Tieflan­des gegenwärtig durchaus ana­loge oder teilweise auch höhere Dichten als im UG festgestellt(z. B. GEORGE& WADEWITZ 1999, HERFURTH 2000, Wırr 2000, BOLLACK et al. 2001, KRÜGER in ABBO 2001). Auch wenn die Haubenlerche hier, beispiels­weise mit Beständen von 3.000 Revieren in Mecklenburg-Vor­ pommern (KLArs& STUBS 1987),

| 2.500-3.000 Revieren in

Abb. 4: Typische Singwarte der Haubenlerche auf Baustellen. Dürren­hofe, April 1999. Foto T. Noah. Fig. 4: Typical song post of Crested Larks on building sites.

Brandenburg (KRÜGER in ABBO 2001) und 500-800 Revieren in Sachsen (STEFFENS et al. 1998), zu den nicht sehr häufigen Brutvogelarten zählt, ist die Bestandsentwicklung der letz­ten Jahrzehnte sowie die derzei­tige Situation noch nicht so dra­matisch wie in den westlichen Teilen Deutschlands . Die ent­scheidende Ursache der starken

großflächigen und zeitgleichen Bestandsabnahme wird dort in den Auswirkungen der Eutrophierung durch übermäßige Einträge von stickstoffhaltigen Substanzen gesehen, die durch stärkeres Vegetationswachstum die Lebensraumqualität für die Haubenlerche verschlechtern(SCHERNER 1996, ZANG & SUDBECK 2000). Das schnellere und höhere Pflanzenwachstum bewirkt ein zunehmend feuchteres und kühleres Bodenklima, in dessen Folge eine Reduzierung des Bruterfolges durch eine höhere Jungvogelsterblichkeit, der auf trockenwarme Plätze angewiesenen Art nachgewiesen werden konnte (SCHERNER 1996). So verschwand die Haubenlerche im westlichen Mitteleuropa fast vollständig aus dem