MIERA, C.
Ergebnisse Als Bewohner der Nistkästen wurden Haus- und Feldsperling, Kohl- und Blaumeise, Star und Hausrotschwanz festgestellt, wobei Haus- und Feldsperlinge eindeutig dominierten(Tab. 2). Nicht selten wurde ein Nistkasten während eines Jahres von verschiedenen Arten genutzt. Da in der Haussperlingspopulation ein Männchen-Überschuss vorhanden war, was durch die Fangergebnisse für die Beringung belegt und auch von anderen Beobachtern(PıECHOCKI 1954, BÄHRMANN 1967) festgestellt wurde, blieben einzelne Männchen ohne Partnerin. Der Nistkasten war dann zwar von einem Männchen besetzt, aber es kam zu keiner Brut. Wenn man berücksichtigt, dass ein großer Teil der Nistkästen in Bäumen und relativ niedrig angebracht war, so konnte man erwarten, dass diese eher von Feldsperlingen als von Haussperlingen besiedelt werden, da sie den brutökologischen Anforderungen der ersteren erfahrungsgemäß mehr entsprechen. Die Besiedlung der Nistkästen erfolgte auch zuerst durch den Feldsperling, der aber danach durch den physisch stärkeren Haussperling aus allen Nistkästen verdrängt wurde, deren Fluglochmaß dieser Art eine Besiedlung ermöglichte(Tab. 2, Abb.2). Dabei ist erwähnenswert, dass sich zu Beginn der Besiedlung durch den Haussperling alle vorhandenen Nistkästen(Nr.1-7) in Bäumen befanden. Daraus kann man ableiten, dass die Art bei günstigen Nahrungsbedingungen und Mangel an arttypischen Brutstätten auch suboptimale Nistplätze annimmt. Nach GLUTZ VON BLOTZHEIM& BAUER(1997) liegt die Höhe der Neststandorte des Haussperlings meist zwischen 3 und 10 m. Wırt(in ABBO 2001) zählt den Haussperling zu den weitgehend obligatorischen Gebäudebrütern, was in der Regel auch zutrifft. Hier wurde aber ein großer Anteil Nistkästen in Bäumen bezogen, die zudem noch in relativ geringer Höhe befestigt waren(Tab.3).
Tab. 3: Höhenverteilung der von Haus- und Feldsperling besiedelten Nistkästen. Table 3: Height of nest boxes settled by House and Tree Sparrows.
AS Fluglochhöhe(m)_0,5-1,0_1,0-1,5_1,5-2,0 2,0-2,5 2,5-3,0 3,0-4,0 4,0-5,0
Um die Nistplatzdominanz der beiden Arten besser sichtbar zu machen, wurden die Nistkästen, die aufgrund der Fluglochgröße für beide Arten nutzbar waren, und die Belegungsdynamik in Tab. 4 zusammengestellt. In der Entwicklung der Dominanzverhältnisse(Abb. 2) zwischen den beiden Sperlingsarten kann man 3 Etappen feststellen: 1986-1989: Übergang der Brutplatzdominanz vom Feldsperling auf den Haussperling. 1990-1999: Absolute Brutplatzdominanz des Haussperlings Feldsperlinge bewohnten nur noch Nistkästen, die für den Haussperling wegen zu geringer Fluglochweite nicht zugänglich sind.