Gebirgsstelze im Spreewald
Material und Methode
Mit Ausnahme der Teilräume Innerer Unterspreewald und Dahmetal wurde das UG bis zum Jahr 2002 nicht flächendeckend auf mögliche Brutvorkommen der Gebirgsstelze untersucht. Daher soll an dieser Stelle zunächst ein kurzer Überblick der lokal unterschiedlichen Erfassungsintensität geboten werden. Im NSG Innerer Unterspreewald(und unmittelbar angrenzende Flächen) wurden seit 1990 jährlich alle Stauanlagen kontrolliert, daneben auch geeignet erscheinende Gewässerbereiche z.T. vom Kahn aus. Das kleine Vorkommen im Dahmetal wurde seit 1997 alljährlich vollständig erfasst(Brutplatz Mühle Rietzneuendorf seit 1964 lückenlos durch P. Schonert kontrolliert). Im NSG Innerer Oberspreewald wurden im Jahr 2002 erstmals sämtliche Wehre auf Vorkommen überprüft, doch zeichnen sich in den angrenzenden Bereichen der Streusiedlung Burg eventuell noch kleinere Erfassungslücken ab(dort nicht alle Wehre kontrolliert, ferner mögliche Reviere abseits von Stauanlagen übersehen). In den Vorjahren gab es aus dem gesamten Teilraum Oberspreewald lediglich einzelne Zufallsbeobachtungen. Weitere Kartierungsdefizite betreffen den Stadtbereich von Lübben , wo 2002 nur ein Teil der geeigneten Bruthabitate bzw. aus früheren Jahren bekannte Brutplätze aufgesucht wurden. Am Flusslauf der Berste(Raum Niewitz) fand in 2002 keine Kontrolle statt. Für die Schätzung des Gesamtbestandes im UG werden von den nicht kontrollierten Brutplätzen Daten aus den Jahren 1998-2001 herangezogen. Der Erfassungsgrad im Jahr 2002 wird insgesamt auf etwa 8090% geschätzt, wobei letztlich nur drei, aus den Vorjahren bekannte Reviere im Kartierungsjahr 2002 nicht überprüft worden sind. Die Kartierungen erstreckten sich schwerpunktmäßig von Anfang/Mitte April bis Anfang Mai, sämtliche Wehre wurden mindestens 2-4mal kontrolliert. Im Unterspreewald erfolgte zudem alljährlich in der letzten Aprildekade eine vollständige Zählung an einem Tag, bei der die Trennung unverpaarter(teilweise umherstreifender) Männchen im Vordergrund stand, um mögliche Doppelzählungen zu vermeiden. Die Erfassung wurde grundsätzlich als Revierkartierung nach dem international üblichen Standard(BıBBY et al. 1995) durchgeführt. Eine gezielte Nestersuche erfolgte nicht, so dass brutbiologische Parameter nur am Rande registriert wurden. Im Rahmen dieser Arbeit werden sie nur in Einzelfällen erwähnt. Daten aus früherer Zeit stammen mit Ausnahme einiger Aufzeichnungen von K. Bialucha(Kreisnaturschutzbeauftragter des Kreises Lübben um 1950) aus Literaturquellen. Die Ergebnisse der Kartierungen 1995, 1998 und 1999 im Unterspreewald wurden bereits in den»Avifaunistischen Jahresberichten für Brandenburg und Berlin «(BRÄUNLICH et al. 1997, HauPr et al. 2000, 2001) publiziert. Die außerbrutzeitlichen Beobachtungen erfolgten zufällig an Fließgewässern und in weiteren Lebensräumen, vor allem aber im Rahmen planmäßiger Erfassungen rastender Watvögel an den Schlepziger Teichen.
Abkürzungen: BP: Brutpaar(e), Ind : Individuum, Individuen, juv.: Jungvögel, Rev.: Revier(e), SM: singende(s) Männchen
Dank: Ergänzende Beobachtungen steuerten Hartmut Haupt, Harald Plaschna, Peter Schonert, Frank Schröder und Jürgen Schultka bei. Tobias Dürr erteilte Auskunft zu möglichen Ringfunden aus Brandenburg und Dr. Klaus Witt übermittelte aktuelle Bestandsangaben aus Berlin .