Heft 
Band 10
Seite
113
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Siedlungsdichte von Ammern 13

Die Rohrammer(Emberiza schoeniclus) brütete weder 1978 noch 2001 in der PFE Am 25.4.01 sang ein Männchen am Hahnenpfuhl(Vogelsangsruh). Dort fehlt jedoch jede höhere Vegetation, und die Art wurde bei den folgenden Kontrollen nicht wieder festgestellt.

Diskussion Unter Einbeziehung der Randreviere wurde auf der relativ kleinen Untersuchungsfläche eine ähnlich hohe Dichte der Grauammer ermittelt wie 1996 in einer PF bei Angermünde , die mit 6% einen deutlich höheren Bracheanteil aufwies(5,8 BP/100 ha; KULLMANN et al. 1999). Brachflächen sind in der Uckermark der entscheidende Faktor für die hohe Siedlungsdichte und den Bruterfolg der Grauammer(FISCHER& SCHNEIDER 1996, FISCHER 1999). Das Vorhandensein kleinflächiger Brachen(oft linear, z.B. Wegraine und Gemarkungsgrenze) beeinflusst auch die Verteilung der Reviere auf der PFE Ihr insgesamt geringer Anteil ließ jedoch eine geringere Siedlungsdichte erwarten. Die hier ermittelte hohe Dichte in einer PF ohne größere Brachen deutet darauf hin, dass sich der Bestand der Grauammer in der Uckermark mittlerweile so gut erholt hat, dass auch sub­optimale Brutgebiete(wieder)besiedelt werden. Unbekannt ist jedoch, ob die Bestände sich hier selbst erhalten können oder von fortgesetzter Zuwanderung abhängig sind. Die Kartierungen 1978 und 2001 bieten eine gute Grundlage, um die weitere Entwicklung der Ammernbestände auf der PF zu verfolgen. Ihre Entwicklung dürfte in Zukunft durch den Bau von Windkraftanlagen und die hierfür nötigen Kompensationsmaßnahmen beeinflusst wer­den, die im Detail noch nicht festgelegt sind(J. Haferland mündl.). Es ist vorerst offen, ob dann durch Schaffung neuer Brutplätze die Dichten der untersuchten Ammern gefördert werden oder nicht.

Zusammenfassung Auf einer fast rein ackerbaulich genutzten Probefläche in der Ostuckermark nahm von 1978 bis 2001 die Siedlungsdichten der Grauammer von 2,9 auf 5,5 und der Goldammer von 0,3 auf 0,9 Reviere/100 ha zu. Die Gründe für die Zunahme trotz des geringen Bracheanteils werden dis­kutiert.

Literatur DITTBERNER, W.(1996): Die Vogelwelt der Uckermark . Galenbeck. FISCHER, S.(1999): Abhängigkeit der Siedlungsdichte und des Bruterfolgs der Grauammer(Mili­aria calandra) von der agrarischen Landnutzung: Ist das Nahrungsangebot ein Schlüssel­

faktor? NNA -Berichte 12: 24-30. FISCHER, S.& R. SCHNEIDER(1996): Die Grauammer Emberiza calandra als Leitart der Agrarland­

schaft. Vogelwelt 117: 225-234. FLADE, M.& J. SCHWARZ(1996): Stand und aktuelle Zwischenergebnisse des DDA-Monitor­

programms. Vogelwelt 117: 235-248.