Heft 
Band 10
Seite
127
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Rast von Kleinvogelarten

Ex.

27 mm Mittlere Dekadenmaxima 1996-2002

n 248 Kurve geglättet

Abb. 10: Jahreszeitliches Auf­treten des Neuntöters in der KF Jessen Tagebau Welzow-Süd im Zeitraum 1995- 2002(mittlere Dekadenmaxima, n= 615). Fig. 10: Phenology of the Red­backed Shrike within the study area(1995-2002, mean ten day period maxima, n= 615).

Diskussion

Die durch regelmäßige Zählungen erhobenen Daten zur Phänologie von vier Kleinvogelarten der Offenlandbereiche ordnen sich in das Zugbild für Brandenburg und Berlin ein(ABBO 2001). Das nur 11 km? große UG »Jessen« im Tagebau Welzow-Süd fällt weniger durch Extrem­

daten als durch die Intensität des festgestellten Durchzuges der bearbeiteten Arten auf. Insbesondere der Wegzug ist deutlich ausgeprägt. Für die letzen 12 Jahre liegen für Brandenburg nur aus wenigen Gebieten relativ regelmäßig erhobene Datenreihen vor, die einen Vergleich zu Zugzeiten und Zugintensitäten der einzelnen Jahre der hier behandelten Arten erlauben. Offenbar sind Offenlandschaften(Agrarräume, Truppenübungsplätze, ehemalige Rieselfelder, Tagebaue usw.) im August/September nicht die Hauptexkursionsräume der Beobachter in Brandenburg . Ein Defizit, für dessen Überwindung sicher noch Überzeugungs­arbeit zu leisten ist. Tab. 4 stellt den Datenbestand(Maximalzahlen) für Berlin/Brandenburg (BB ) und die KF Jessen im Tagebau Welzow-Süd gegenüber. Meist stammen die Daten für BB aus Berlin und seinem Umland. Für einige Hauptbeobachtungsgebiete in Berlin und Umland zeigen sich sehr gute Parallelen zu den Feststellungen aus dem Tagebau Welzow-Süd im Auswertezeitraum. Dies betrifft sowohl die zeitliche Fixierung der Jahresmaxima, als auch die festgestellten Zugstärken in betreffenden Jahren.

Das Braunkehlchen war z. B. 1995 sowohl im Berliner Raum, als auch in der KF Jessen auffällig häufig auf dem Wegzug. Ähnlich war die Situation im Jahr 1997, als insbesondere im Septem­ber viele Braunkehlchen rasteten. Interessant sind die in einigen Jahren festgestellten»Doppel­gipfel« beim Wegzug, die derzeitig nicht sicher erklärbar sind. Die für den Großraum Berlin registrierten Jahresmaxima liegen meist 2-8 Tage vor den ermittelten Höchstzahlen in Welzow­Süd. Beide Gebiete sind etwa 150 km Luftlinie voneinander getrennt. Ob hier eine Systematik vorliegt, kann natürlich nicht ausgesagt werden. Farbberingungsprogramme für die durchzie­henden Vögel könnten hier vielleicht mehr Aufklärung bringen. Bei Ansatz von einer Zug­