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Unterschied zu den Vorjahren war das Sendergewicht, das auf 22 g erhöht worden war, um die Sendeleistung zu verbessern. Rückfragen beim Hersteller brachten keine Klärung, da derartiges Verhalten bei anderen Arten zuvor nicht beobachtet worden sein soll. Nach 14 Tagen war das Verhalten nur noch ausnahmsweise festzustellen, so dass in der Phase des Selbständigwerdens Beeinträchtigungen weitgehend auszuschließen waren. Verluste traten erst später auf und sind nicht mit den anfänglichen Problemen durch die Sender in Verbindung zu bringen. Schwierig ist bisher die Bewertung der Quantität der Verluste: von 22 Weibchen, die bisher mit Halsbandsendern versehen wurden, leben noch 9(41%), von 11 unbesenderten hingegen noch 7(63%). Hier deuten sich höhere Verluste bei den Sendervögeln an. Dies wird aber sehr durch das Ausnahmejahr 2002 beeinflusst, in dem die gesamte Auswilderungsgruppe hohe Verluste durch Seeadler während des Hochwassers erlitt- mit neun von elf Hennen war der Anteil besenderter Hennen in diesem Jahr besonders groß. Die Relation der Verluste nach Geschlechtern entspricht dem natürlichen Verhältnis bei den Verlusten- von den seit 1999 ausgewilderten Hähnen haben bis heute 26% überlebt, von den Hennen 48%.
Technische Probleme: Bisher ist es nicht gelungen, den optimalen Sender zu erhalten, da trotz renommierter Hersteller die angegebenen Parameter in der Praxis oft nicht erreicht wurden. Das Hauptproblem war die geringe Reichweite der Halsbandsender, die nicht selten unter 1-2 km lag. Selbst bei einem Suchflug nach einer vermissten Trappe im Winter 2000/2001 waren besenderte Tiere aus der Luft erst auf ca. 2 km zu lokalisieren, während der Hersteller Maximaldistanzen von 20-40 km angab! Um so schwieriger war es bei Bodenpeilungen, wenn die Trappen unbekannte Orte außerhalb des Einstandsgebietes aufsuchten. Bei den 22 g schweren Halsbandsendern wurde die bessere Sendeleistung offenbar mit längerer Gewöhnungsdauer bei den Trappen bezahlt. Weitere Probleme gab es durch vorfristigen Abbruch des Sendens, was sich teils durch vorherige zeitweilige Ausfälle ankündigte. Auch dies betraf nur die Halsbandsender. Bei zwei der fünf 17g-Sender fielen die Akkus bereits nach wenigen Monaten aus, obwohl 2,5 Jahre Sendedauer angegeben waren. Die Sendeleistung war zumindest im Einstandsgebiet ausreichend. Bei den 14 g schweren Halssendern war die Sendeleistung noch schwächer, aber es gab dafür keine Totalausfälle. Teilweise wurde ein»Springen« einzelner Frequenzen festgestellt, dessen Ursache unbekannt ist. Die Signale waren aus geringer Entfernung noch hörbar und wurden durch leichte Korrektur der Empfangsfrequenz wieder optimiert. Die mittlerweile gewonnene Erfahrung lässt menschliches Versagen bei den genannten technischen Problemen ausschließen, zumal sie immer nur einige Sender betrafen.
Sonstige Probleme: Die Befestigung der Halsbandsender hat sich als zuverlässig erwiesen. Bei einem einzigen Sender öffnete sich das Halsband schon kurz nach der Anbringung, in einem weiteren Fall nach 1,3 Jahren, also vor dem Ablauf der Sendezeit. Zwei mit geschlossenem Halsband gefundene Sender wurden als Verlust gewertet, zumal die entsprechenden Fußringe danach nicht wieder bei einem lebenden Vogel abgelesen werden konnten. Ein gelöster Schwanzsender war nur einmal nachzuweisen. Er lag neben der gemauserten Steuerfeder und