Heft 
Band 10
Seite
182
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Aufrufe& Mitteilungen

Integriertes Monitoring von Singvogelpopulationen

Im Jahr 1999 wurde von den drei deutschen Vogelwarten das neue Projekt»Integriertes Monitoring von Singvogelpopulationen«(IMS) gestartet. Dahinter verbirgt sich ein standardisiertes Erfassungspro­gramm für Beringer. Speziell ausgebildete und geprüfte Beringer errichten Netzstandorte, an denen all­Jährlich nach einem strengen Zeitregime Vögel gefangen und beringt werden. Auf Basis der so gewon­nenen Daten lassen sich nicht nur Rückschlüsse auf Bestandsveränderungen ziehen, sondern durch die exakte Bestimmung des Jungvogelanteils auch Hinweise zum Reproduktionserfolg und über Wieder­fänge zu den Überlebensraten der einzelnen Arten.

Info: Dr. Ulrich Köppen, Beringungszentrale Hiddensee, LUNG Mecklenburg-Vorpommern , An der Mühle 4, 17493 Greifswald , beringung@mail.hnm.de

Internationale Wasservogelzählung

Die Zentrale für Wasservogelforschung im Dachverband Deutscher Avifaunisten fasst die Ergebnisse der jährlichen Zählungen in Deutschland rastender und überwinternder Wasservogelarten zusammen. In den neuen Bundesländern gehen die Informationen vorab an den Förderverein für Wasservogelökologie und Feuchtgebietsschutz. Die Erfassungsmethodik ist recht einfach. Zu ganz bestimmten Terminen wird die Anzahl der Wasservögel auf festgelegten Zählstrecken erfasst und die Ergebnisse werden auf standardisierten Zählbögen festgehalten. Die Wasservogelzählung ist eines der ältesten internationalen Monitoringprogramme überhaupt.

Info: Dr. Christoph Sudfeldt, DDA-Geschäftsstelle, Biologische Station, Coermühle 181, 48157 Münster ,

sudfeldt.biolstat.ms@t-online.de

Neben den hier genannten Projekten gibt es noch zahlreiche spezielle Programme auf Ebene der Bun­

desländer bzw. konkreter Naturräume(z.B. Wattenmeer, Nord- und Ostseeküste). Diese werden entwe­

der durch Verbände getragen und/oder durch ga Behörden(z.B. die Staatlichen Vogelschutz­t

warten oder Landesämter). Auch zu einzelnen Arten gibt es bundesweite oder überregionale Spezia­listengruppen(z.B. Weißstorch, Wanderfalke, Kranich ), die sich sowohl mit dem Schutz als auch mit der Bestandsüberwachung der jeweiligen Art befassen. Engagierte Mitarbeiter sind in allen ehrenamtlich organisierten Arbeitsgruppen stets willkommen.

Box 2: Steckbyer Grundsätze und Ziele zum Vogel-Monitoring in Deutschland

Ein bundesweites Monitoring von Vogelarten ist wichtig und notwendig

Die systematische und langfristige Überwachung von Vogelbeständen liefert zuverlässige Informatio­nen über den Erhaltungszustand unserer Umwelt und die Wirksamkeit von Naturschutzmaßnahmen. Die wissenschaftliche Analyse der gesammelten Daten und die Aufbereitung der Ergebnisse versetzt die Öffentlichkeit und die Entscheidungsträger von Bund und Ländern in die Lage, die notwendigen Erfor­dernisse zur Sicherung bzw. Verbesserung des Zustandes unserer heimischen Natur zu diskutieren, abzuwägen und umzusetzen.

Bund, Länder und Verbände arbeiten zusammen;

Hinsichtlich des Vogel-Monitorings in Deutschland verfügen sowohl die zuständigen Fachbehörden der Länder und des Bundes, als auch die nicht-staatlich organisierten Verbände und Arbeitsgruppen über hohe Sachkompetenz. Die vorhandenen Potentiale lassen sich am besten durch eine enge und vertrau­ensvolle Partnerschaft und die Förderung von Synergien ausschöpfen. Behördlicher wie verbandlicher Vogelschutz wollen sich darum bemühen, bestehende Kooperationen im Vogelmonitoring zu stärken und neue Wege zu einer intensivierten und sich gegenseitig befruchtenden Zusammenarbeit gemein­sam zu beschreiten.