Heft 
Band 12
Seite
85
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Mädlow: Nebelkrähe und Elster im ländlichen Raum Brandenburgs

Teil der Probeflächen aus. Die Nebelkrähe besiedelte Flächen mit hohem Grünlandanteil deutlich dichter als solche mit hohem Ackeranteil. Flächen mit einem Ackeranteil von über 50% wiesen nur ausnahmsweise eine Siedlungsdichte von über 1 BP/km auf. Die Kar­ten zeigten in aller Regel Konzentrationen besetzter Nester in Niederungen und sehr geringe Dichten, häu­fig auch großflächiges Fehlen im Ackerland. Bei der Elster war ein Zusammenhang zwischen Siedlungs­dichte und Grün- bzw. Ackerland nicht nachweisbar.

Nistplätze

Tab. 3 zeigt die Anteile der Nistplätze, wobei auch Ergebnisse aus nicht vollständig erfassten Probeflä­chen enthalten sind. Da nicht alle Beobachter Anga­ben zum Nistplatz und zur Nestbaumart gemacht haben, ist die Zahl auswertbarer Nester trotzdem wesentlich geringer als die Zahl insgesamt kartier­ter Nester.

Nebelkrähen bauen ihre Nester sehr gerne in line­aren Gehölzstrukturen sowie in Feldgehölzen. Die Karten zeigen in manchen Gebieten einen auffällig hohen Anteil von Nestern entlang von Gewässern, was in den Zahlen nur unvollständig zum Ausdruck kommt. Solche Neststandorte sind häufig auch als Baumreihen(z. B. entlang von Gräben oder Kanä­len) eingetragen worden.

Auch der Anteil des Siedlungsgebietes dürfte unterrepräsentiert sein, weil Nester in Alleen in Dörfern und Städten unter Allee registriert wurden. Insbesondere die Elster ist ganz überwiegend an Siedlungen gebunden. Von 234 ausreichend genau kartierten Elsternestern befanden sich nur 26 (11,1%) in mehr als 500 m Entfernung zur näch­sten Siedlung oder zum nächsten Einzelgehöft. Die freie Agrarlandschaft ist von der Elster auf großen Flächen unbesiedelt.

Nestbäume Die gemeldeten Nestbäume sind in Tab. 4 aufgeführt. Elstern wählen eine deutlich größere Vielfalt an Nestbäumen als Nebelkrähen. Während bei ersterer keine einzelne Baumart besonders dominiert, ent­fallen fast zwei Drittel aller Nebelkrähennester auf Erlen und Pappeln. Dies ist ein weiteres Anzeichen dafür, dass Nebelkrähen feuchte und gewässernahe Standorte bevorzugen. Linden- die von Elstern am häufigsten genutzte Baumart, die vor allem in Siedlungen als Straßenbaum häufig auftritt- spielen für Nebelkrähen praktisch keine Rolle.

Elstern bauen häufiger als Nebelkrähen Nester in geringerer Höhe, was durch den größeren Anteil von

Tab. 3: Nistplätze von Nebelkrähen und Elstern. Table 3: Nest sites of Hooded Crows and Magpies.

Nistplatz Nebelkrähe Elster (n=459)(n=207)

Hecke/Baumreihe/Allee 51,2% 12,6% Feldgehölz 21,4% 1,9% Baumbestand am 7,8% 5,8% Gewässerufer

Einzelbaum 7,8% 3,4% Waldrand 6,1% 2,4% Siedlungsgebiet 3,5% 72,0% Städtische Grünanlage 11% 1,9% Gittermast 1,1% 0%

Tab. 4: Nestbäume von Elster und Nebelkrähe. Table 4: Nest trees of Magpies and Hooded Crows.

Nebelkrähe Elster (n=488)(n=231)

Ahorn 1,8% 3,0% Apfel 0,4% 0,9% Birke 3,3% 10,8% Birne 0,0% 1,7% Buche 0,2% 0,9% Douglasie 0,0% 0,9% Eiche 7,0% 6,5% Erle 35,3.% 8,7% Esche 2,3% 0,4% Fichte 0,2% 8,7% Holunder 0,0% 0,9% Kastanie 0,4% 6,5% Kiefer 9,6% 4,3% Lärche 0,0% 0,4% Linde 0,2% 13,4% Obstbaum 0,2% 0,0% Pappel 29,1% 6,1% Pflaume 0,0% 6,1% Platane 0,0% 0,4% Robinie 0,4% 2,2% Schlehe 0,0% 3,5% Tanne 0,2% 0,9% Ulme 1,2% 1,3% Walnuss 0,0% 0,4% Weide 5,3% 4,8% Weißdorn 0,2% 0,0% Laubbaum 2,7% 6,1% Nadelbaum 0,0% 0,4%

niedrigwüchsigen Gehölzen wie Apfel-, Birnen- und Pflaumenbäumen, Schlehe und Holunder doku­mentiert wird.

Bruterfolg m' Zwei Bearbeiter ermittelten bei einem Teil der

Nebelkrähenpaare den Bruterfolg. In der grünland­