Heft 
Band 12
Seite
130
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130 zur Brutbiologie und zum Vorkommen von einzel­nen, oft schwer zu bearbeitenden Arten wie Schwarzhalstaucher(1984), Rohrschwirl(1985, 1991), Schlagschwirl(1987), Löffelente(1987), Spießente(1989), Kleinralle(1990), Trauer­seeschwalbe(1993), Goldregenpfeifer(1993). Wohl kein anderer märkischer Ornithologe und kaum jemand in Deutschland hat sich so tief in die Bio­logie so vieler Arten eingearbeitet wie die Brüder Dittberner. Winfried Dittberner war und ist ehren­amtlicher Vogelberinger bei der Beringungszentrale Hiddensee und ist seit über 10 Jahren Leiter der Ornithologischen Arbeitsgemeinschaft Uckermark und Herausgeber ihrer Jahresberichte.

Der Beitrag der Dittberners zur Kenntnis der mär­kischen Avifauna ist enorm, aber er blieb nicht immer konfliktfrei. Manche Beobachtungen waren (vor allem in den 60er und 70er Jahren) nicht unumstritten, und es kam zu ernsten Diskrepanzen in der Ornithologenszene mit der Folge, dass in der Avifauna von RUTSCHKE (1983) die Dittbernerschen Daten in sehr uneinheitlicher Weise verwendet wur­den. Für heutige, später hinzugekommene Ornitho­logen ist vieles an dem damaligen Streit kaum mehr nachvollziehbar, und er mag inzwischen hoffentlich

Dr. Lothar Kalbe 70 Jahre

Wer Lothar Kalbe in Aktion erlebt, glaubt es kaum: vital und voller Tatendrang begeht er am 9. April 2005 seinen 70. Geburtstag.

Unter den Ornithologen des Landes Brandenburg ist er einer der profiliertesten.Er gehört zu jenen, denen es in besonderem Maße zu danken ist, dass sich der Vogelschutz heutzutage in unserem Lande auf ein solides ökologisches Fundament stützen kann. Dies schrieb Prof. Erich Rutschke seinem Freund Lothar Kalbe schon vor zwanzig Jahren zum 50. Geburtstag(Falke 6/1985).

Am Beginn seines Wirkens in der Mark, wohin ihn 1958 die berufliche Entwicklung geführt hatte, war Lothar Kalbe bereits ein gestandener Ornithologe. Der Ursprung dafür liegt in seiner Geburtsstadt Leipzig . Im Februar 1999 beging er mit zahlreichen Freunden und Mitstreitern seinGoldenes Jubiläum als Hobby-Ornithologe, der seine erste eigene Exkursion 1949 im Leipziger Auwald unter­nommen hatte.

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vergeben und vergessen sein. Die Tatsache, dass der Name Dittberner praktisch auf fast jeder Seite der neuen Avifauna(ABBO 2001) als Datenquelle ge­nannt wird, kennzeichnet die heutige Wertschät­zung der jahrzehntelangen ehrenamtlichen Arbeit der beiden Brüder.

Winfried Dittberner ist nur beruflich in den Ruhe­stand getreten, seine ornithologische Durchfor­schung der Uckermark und seine Spezialstudien an bestimmten Arten- neuerdings wieder der Bart­meise und der Kleinen Ralle- dauern an und lassen viele weitere spannende Ergebnisse erwarten. Wir wünschen ihm viel Freude im Feld und am Schreib­tisch und weiterhin volle Schaffenskraft!

Wolfgang Mädlow

Literatur

ARBEITSGEMEINSCHAFT BERLIN-BRANDENBURGISCHER ORNITHOLOGEN(2001): Die Vogelwelt von Branden­burg und Berlin. Rangsdorf .

DITTBERNER, H.(2004): Winfried Dittberner- 65 Jahre. Vogelkdl. Ber. zw. Küste u Binnenland: 68-70. RUTSCHKE, E.(1983): Die Vogelwelt Brandenburgs . Jena .

In Leipzig studierte er Biologie in der Fachrichtung Trink-, Brauch- und Abwasserbiologie und schrieb seine Diplomarbeit über die Verbreitung und Ökolo­gie der Wirbeltiere in stillgelegten Braunkohlengru­ben. Gleichermaßen faszinierte ihn die Vogelwelt der Teichlandschaften im Leipzig -Altenburger Raum, besonders die der Haselbacher Teiche. In der traditionsreichen Leipziger Fachgruppe(ehemals und jetzt wieder: Ornithologischer Verein) traf er, zusammen mit einem von uns(W. G.), auf bekann­te Ornithologen wie Kurt Größler, Robert Gerber, Gottfried Mauersberger und den späteren Tier­parkdirektor Heinrich Dathe . Zahlreiche Exkursio­nen führten uns, oft unter Leitung von Johannes Fiebig, im Winter an die Mulde zu den Gänsesägern, im Frühjahr zu den Großtrappen nördlich von Leip­ zig und natürlich an den Pleißestausee Rötha . Fortan verband Lothar Kalbe seine berufliche Spe­zialisierung mit der Freizeitbeschäftigung und legte so schon früh den Grundstein für seine ökologische