Heft 
Band 13
Seite
51
Einzelbild herunterladen

Beschow: Mischgelege von Mandarinente und Schellente

Abb. 6: Mandarinenten-Zahlen bei den Wasservogel­zählungen(Januar) in den drei Hauptvorkommens­gebieten in Brandenburg und Berlin .

Fig, 6: Numbers of Mandarin Ducks at waterfowl counts (January) in the three main areas of occurrence.

auf der Spree wie aus den 1980er Jahren liegen aktuell leider nicht vor. Eine Ergebnisbewertung aus 2004 in Richtung auf eine direkte Konkurrenz mit der Mandarinente ist nicht auszuschließen, kann aber vorerst nicht festgeschrieben werden. Die Ergebnisse aus 2004 deuten den Untersuchungsbe­darf zum Thema Neozoenvorkommen an. Der Nachweis von Mischgelegen belegt den Fakt, dass beide Arten zumindest in Einzelfällen in gleiche Nisthöhlen legen und damit mit Sicherheit um Nist­höhlen konkurrieren. Dass 2004 zwei Junge führen­de Weibchen der Mandarinente im Familienver­band junge Schellenten führten ist bemerkenswert. Es sagt aber noch nichts über eine mögliche Ver­drängung der einheimischen Art Schellente durch die Mandarinente aus. Eine zufällige Adoption der pulli der Schellente durch die Mandarinente schlie­ßen die Beobachter auf Grund des Verhaltens der Schofe, des gleichen Alters der Küken und der ins­gesamt bisher festgestellten Verhältnisse in den Entenfamilien der Region aus.

Das niedrige Bestandsergebnis 2004 bei der Schellente darf insgesamt nicht überbewertet wer­den, da bereits um 1990 der Bestand auf der Spree stagnierte bis leicht rückläufig war(BESCHOW in ABBO 2001). Insgesamt scheint die Mandarinente nach 15-20 Jahren der Anpassung an den Lebens­raum in der Niederlausitz gut zurecht zukommen. Die stets eisfreie Spree, die nicht mehr so intensive Gewässerunterhaltung und vielleicht auch die win­terlichen Fütterungen von Wasservögeln in Cottbus scheinen die Art zu fördern. Dass sich diese Ente Weiter im Gebiet verwurzelt, zeigt auch ein kleiner Überwinterungsplatz der Art bei Spremberg (19.12.2004 11 Vögel). Größere Zugbewegungen bzw. Winterfluchten sind von der Mandarinente Nicht bekannt.

Dank: Für die Bereitstellung von Daten, Diskussion und Hinweisen zum Vorkommen der Mandarinente

Individuen 900

800 EX Cottbus L7 Potsdam

700 MM Berlin

600=©- Summe

500 400 300 200

100

1985 1987.1989 1991 1993 1995 1997. 1999 2001, 2003

im Landkreis Spree-Neiße und der Stadt Cottbus danke ich allen Ornithologen der Region, insbeson­dere den Herren H.-P. Krüger, H.-R. Schaefer, S. Rasehorn und R. Zech. Dankenswerter Weise stellte M. Körner die vorliegenden Ergebnisse der Wasser­vogelzählungen zur Mandarinente für Berlin und Brandenburg zusammen. Dr. K. Witt bereitete die Daten der Mittwinterzählungen aus den Jahren 1985-1992 für die Mandarinente aus Westberlin auf. Für Hinweise und die Überlassung einiger Ergeb­nisse zur Potsdamer Mandarinentenpopulation danke ich Herrn M. Miethke.

Literatur

ABBO(2001): Die Vogelwelt von Brandenburg und Berlin . Rangsdorf .

ARNOLD, I.& K. KUHLMANN(1993): Über einige Zu­sammenhänge zwischen Braunkohleförderung und Wasserhaushalt in der Niederlausitz . Natur Land­sch. Niederlausitz 14: 3-16.

BESCHOW, R.& B. LiTzKow(2002): Zum Vorkommen des Drosselrohrsängers, Acrocephalus arundinaceus, in der zentralen Niederlausitz - Kartierungsergebnis 1997. Natur Landsch. Niederlausitz 22: 51-62. COoSGROvE, P.(2003): Mandarin Ducks in northern Scotland and the potential consequences for bree­ding Goldeneye. Scottish Birds 24: 1-10.

DonaTH, H.(2002): Brutbestandserfassung von Wasservögeln im NaturparkNiederlausitzer Land­rücken. Biol. Stud. Luckau 31: 87-101.

KRÜGER, S.(2003): Die Vogelwelt des Altkreises Hoyerswerda . Nichtsingvögel-Nonpasseriformes. Hoyerswerda .

LDS (1999): Statistisches Jahrbuch Brandenburg . Potsdam . MIETHKE, M.(1997): Die Bestandsentwicklung der Mandarinente auf der Potsdamer Stadthavel und den seenartigen Erweiterungen von 1980 bis 1997. Bucephala 3: 53-56

RUTSCHKE, E.(1999): Neue Enten- und Gänsearten