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Otis 13(2005), Sonderheft
Erlen- und Eschenwaldtypen in den Schmelzwasserrinnen sind vor allem subkontinentale KiefernTraubeneichenwälder auf den Talsandterrassen und grundwasserferne Traubeneichen-Hainbuchenwälder für die Grundmoräne typisch. Kleinflächig finden sich naturnahe Reste bodensaurer HainsimsenBuchenwälder, Hainbuchen-Buchenwälder und Bingelkraut-Winterlinden-Buchenwälder(HOFMANN 1962). Die Wälder werden von Großvogelarten wie See-(Haliaeetus albicilla) und Schreiadler(Aquila pomarina ) und dem Schwarzstorch(Ciconia nigra ) als Bruthabitat genutzt. Von der Zunahme des Totholzanteils und dem Vorkommen an höhlen- und nischenreichen Altbäumen in den Waldtotalreservaten profitieren neben den fünf im Nationalpark vorkommenden Spechtarten auch höhlenbrütende Arten wie Gänsesäger(Mergus merganser ) und Schellente(Bucephala clangula)(DITTBERNER 1996).
Die entwaldeten Grundmoränenhänge im Randbereich des Odertals weisen in Abhängigkeit von der Bodenart auf einer Fläche von ca. 300 ha ausgedehnte Sandtrockenrasen, naturnahe Kalktrockenrasen und subpannonische Steppen-Trockenrasen auf(INSTITUT FÜR UMWELTSTUDIEN 1998). Gerade der letztgenannte Trockenrasentyp erlangt durch das Vorkommen zahlreicher kontinentaler bzw. thermophiler Pflanzenarten mit ihrer nordwestlichen Verbreitungsgrenze im Bereich des unteren Odertals eine besondere Bedeutung[Haarfedergras (Stipa capillata), Frühlingsadonisröschen(Adonis vernalis)].
Im Nationalpark Unteres Odertal kommen insgesamt 23 im Anhang I der Flora-Fauna-Habitat (FFH)-Richtlinie aufgeführte Lebensraumtypen vor. Das Schutzgebiet wird weiterhin regelmäßig von 25 Arten des Anhang II der FFH-Richtlinie und von 40 Vogelarten des Anhang I der EU -Vogel
schutzrichtlinie genutzt. Insgesamt sind für den Nationalpark bisher 1.727 niedere und höhere Pflanzen- sowie 2.955 Tierarten nachgewiesen worden(NATIONALPARK UNTERES ODERTAL 2004).
Literatur
ABBO(Hrsg. , 2001): Die Vogelwelt von Branden burg und Berlin . Rangsdorf .
DITTBERNER, W.(1996): Die Vogelwelt der Uckermark mit Schorfheide und unterem Odertal. Galenbeck. DITTBERNER, W.& R. KÖHLER(1998): Das Europäi sche Vogelschutzgebiet(SPA) Unteres Odertal . Natursch. Landschaftspfl. Brandenb. 7: 195-198. HOFMANN, G.(1962): Synökologische Untersuchungen im Waldschutzgebiet Gellmersdorfer Forst/ Oder. Archiv Natursch. Landschaftsf. 2: 3-27. HorMANnn, G.(2001): Der Silberweiden-Auenwald des unteren Odertals. Schriftenr. MLUR, Landesforstanstalt Eberswalde , Baum des Jahres 1999 Silberweide: 19- 30
INSTITUT FÜR ÖKOLOGIE UND NATURSCHUTZ (1997): Pflege- und Entwicklungsplan für das LSG“Nationalparkregion Unteres Odertal”. unveröff.
INSTITUT FÜR UMWELTSTUDIEN(1998): Pflege- und Entwicklungsplan“Unteres Odertal ”- Kerngebiet, Entwurf.- unveröff.
KIESERITZKY et al.(1938/1939): Die Verbesserung der Vorflut in der unteren Oder nach dem Gesetz vom 4. Aug. 1904. Bautechnik 16& 17.
NATIONALPARK UNTERES ODERTAL (1995): Jahresbericht 1995. unveröff.
NATIONALPARK UNTERES ODERTAL (2004): Gesamtartenliste des Nationalparks. unveröff,
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