Heft 
Band 13 Sonderheft
Seite
20
Einzelbild herunterladen

20

Otis 13(2005), Sonderheft

Mittelpunkt, inwieweit sich die Ausbildung speziel­ler Vogelgemeinschaften in verschiedenen Kiefern­waldtypen nachweisen lässt.

Untersuchungsgebiet und Methode

Als Untersuchungsgebiet wurde derSchöneberger Wald ausgewählt, zwei Untersuchungsflächen lagen in denDensenbergen. Beide Waldgebiete gehören zur Schutzzone II des Nationalparks und weisen großflächige Kiefernreinbestände unterschiedlicher Altersklassen auf. Im Schöneberger Wald werden daneben schwerpunktmäßig Waldüberführungs­maßnahmen auf Grundlage der Behandlungsricht­linieEntwicklung der Wälder im Nationalpark Unteres Odertal umgesetzt. Im Februar 1998 wur­den im Rahmen eines EU-Life Projektes ca. 30 ha Kieferndickungen kleinflächig aufgehauen(Löcher­hiebe von ca. 25-150 m), um Entwicklungsprozesse in Richtung einer größeren Naturnähe zu beschleu­nigen.

Auf Grund zahlreicher Vorteile(Zeitaufwand, Aus­wahl kleinflächiger, in ihrer Habitatstruktur homo­gener Untersuchungsflächen) erfolgte die Erfassung der Vogelbestände auf Grundlage des Punkt-Stopp­Verfahrens. Insgesamt wurden 60 Zählpunkte in acht unterschiedlichen Kiefernbestandestypen ein­gerichtet. Die Habitattypen sind mit jeweils 4 bis 14 Punkt-Stopp-Flächen in den Untersuchungen be­rücksichtigt worden(Tab. 1). Die kreisförmigen Aufnahmeflächen hatten jeweils eine Größe von 0,8 ha, so dass die Erfassung auf Grundlage eines begrenzten Hörradius von 50 m erfolgte. Der Außenrand der Untersuchungsfläche wurde mit far­bigen Bändern markiert. Die Erfassungsdauer für jede Punkt-Stopp-Fläche betrug 15 Minuten. In die­ser Zeit wurden sämtliche Vogelindividuen(sowohl Brutvögel als auch Nahrungsgäste) innerhalb der Aufnahmefläche erfasst, zusätzliche Informationen zum Geschlecht, Alter und zur Aktivität wurden ebenfalls aufgenommen. Um sowohl früh brütende Standvögel als auch spät eintreffende Zugvogelarten adäquat zu erfassen, wurden insgesamt drei Kartierdurchgänge absolviert(1.-18. April 1999; 13. -23. Mai 1999; 10.-24. Juni 1999).

Für jede Probefläche wurde der Deckungsgrad der Vegetation für jeweils 5 abgrenzbare Höhenschich­ten(Bereiche von 0-0,5 m; 0,5-2 m; 2-6 m; 6-10 m; > 10 m) ermittelt. Die Abschätzung des prozentua­len Deckungsgrades erfolgte auf Grundlage der ve­getationskundlichen Dezimalskala nach LonDo (1975 in DIERSCHKE 1994) separat für jede Schicht als

gedachte senkrechte Projektion der jeweils decken­den Vegetationsteile(Äste, Blätter etc.) auf den Erdboden. In jeder Untersuchungsfläche wurden 5 Messungen mit einer Aufnahmefläche von jeweils 400 m zur Bestimmung des Deckungsgrades in den einzelnen Höhenschichten durchgeführt. Die Auf­nahmeflächen wurden zur Gewährleistung einer größtmöglichen Repräsentanz diagonal in den Punkt-Stopp-Flächen angeordnet. Mittels der Ein­zelmessungen wurde für jede Höhenschicht in der Untersuchungsfläche ein mittlerer Deckungsgrad (%) ermittelt. Als Diversitätsindizes für die Gesamt­deckung der 5 Bestandesschichten sind der Deckungsindex nach SHANNON-WIENER(1976) und die Evenness der Deckung berechnet worden. Die durchschnittlichen Baum- und Strauchdistanzen für die Probeflächen wurden mit Hilfe derPoint­Centered-Quarter-Method(PCQ) nach MÜHLEN­BERG(1993) bestimmt. An einem Zufallspunkt in der Probefläche wurde mit dem Kompass ein Kreuz eingemessen. In den so entstandenen 4 Quadranten wurde ausgehend vom Kreuzmittelpunkt jeweils sowohl der Abstand zum nächsten Baum als auch zum nächsten Strauch bestimmt, stehendes Totholz wurde speziell ausgewiesen. Zur Herleitung der mittleren Strauch- und Baumentfernungen als Maß für die Strukturdichte wurden in jeder Punkt-Stopp -Fläche 5 PCQ-Messungen durchgeführt. Das Bestandesalter(in Jahren), die Mittelhöhe(in m) und der Brusthöhendurchmesser(BHD, in cm) wurden dem Datenspeicher Wald der Landesforst­verwaltung(1998) entnommen.

Das umfangreiche Datenmaterial wurde mit dem Von ANALYTICAL SOFTWARE(1998) entwickelten Com­puterprogramm Statistix statistisch ausgewertet. Mit einer One-way-Anova, einem Verfahren zur Durchführung multipler Mittelwertsvergleiche, wurden die 8 Kiefernwaldtypen auf Unterschiede in der Anzahl der Vogelarten überprüft. Mit diesem Verfahren wurden ebenfalls Unterschiede im Hin­blick auf Dichte, Frequenz und Dominanz einzelner Vogelarten in den untersuchten Bestandestypen sowie Strukturunterschiede in den verschiedenen Kiefernwäldern ermittelt. Im Falle signifikanter Ergebnisse bei den durchgeführten One-way­Anovas sind anschließend signifikante Unterschie­de zwischen mehreren Mittelwerten für Artenzahl, Dichte, Frequenz, Dominanz und die insgesamt 12 erfassten Strukturparameter mit Hilfe von post­hoc-Tests nach LSD(Least Significant Difference) lokalisiert worden. Mittels Regressionsanalysen wird das Vorhandensein ökologischer Zusammen­