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Band 13 Sonderheft
Seite
32
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Otis 13(2005), Sonderheft

EZ Eiablage TP

HE Eiablage FIB

Dichte TP 1998-2000 Dichte FIB 1998 ])ichte FIB 1999-2000

nr

Reviere/ 100 ha

Anteil Legebeginne 1999-2000

21-30. 1.10. 11-20. 21:30. 1.10: 11.-20. 21-31... 1-10, 41.-202130: 11-10,

März April

Juni Juli

Abb. 2: Jahreszeitliches Auftreten und Legebeginne des Kiebitz im Unteren Odertal 1998-2000. TP- Trockenpolder. Fig. 2: Lapwing breeding density(lines) and laying dates(bars), in the flooded and dry polders respectively, 1998-2000.

durch Raubsäuger die mit Abstand wichtigste Ursache für Gelegeverluste. In den Nassflächen der Flutungspolder wurden im Jahr 2000 vorwiegend verschiedene Marderartige als Prädatoren festge­stellt. Größere Raubsäuger wie der Fuchs hatten in den Trockenpoldern einen höheren Anteil an den Gelegeverlusten(MAMMEN et al. 2005). Rabenvögel verursachten dagegen trotz ihres flächendeckenden Vorkommens nur vereinzelte Nestverluste. Durch den sinkenden Wasserstand werden nicht nur die Nester der meisten Bodenbrüter leichter für Raub­säuger erreichbar, die trockenen Flächen sind auch für Nachgelege nicht mehr attraktiv und die Vögel wandern ab. Dieser Befund gilt auch für andere Arten, z. B. für die Lachmöwe Larus ridibundus und wahrscheinlich auch für Enten(DITTBERNER 2005). Direkt beeinflusst der Wasserstand das Überleben der Limikolenküken. Kiebitzfamilien hatten 1999 und 2000 deutlich höhere Erfolgschancen, wenn sie bis zum Ende der Kükenaufzucht Nassstellen errei­chen konnten(Tab. 2; Vierfeldertest: Chi?= 7,4, p< 0,01). Im Laufe des Frühjahrs nahm der Anteil von Kiebitzfamilien mit Bruter­folg signifikant ab(Mehr­feldertest nach Brandt-Sne­decor, Chi?= 12,7, p<'0,01). Keines der nach dem 31.5. geschlüpften Küken wurde flügge. Eine verringerte Überlebensrate bei Kiebitz­

1999-2000.

Erfolg

küken in intensiv entwässerten Flächen stellten auch KÖSTER et al.(2001) in Schleswig-Holstein fest. Bei der Abwanderung aus solchen Flächen steigt für die Küken zudem die Gefahr, in Gräben mit steilen Ufern zu ertrinken. Einen Nahrungsmangel bereits im Frühjahr, der das Eivolumen und damit die Überlebensfähigkeit der Küken schon beim Schlupf verringern kann, konnten wir hingegen nicht fest­stellen(BELLEBAUM& DITTBERNER 2001).

Als Konsequenz waren die Bruterfolge beim Kiebitz und auch bei anderen Watvögeln 1999 und 2000 in allen Poldern deutlich geringer, als es zur Erhaltung der lokalen Bestände nötig wäre(vgl. MAMMEN et al. 2005). In den Flutungspoldern wurde aber im Jahr 1998 ein sehr guter Bruterfolg bei meh­reren Arten festgestellt, so beim Flussregenpfeifer Charadrius dubius (DITTBERNER 1998) und beim Rot­schenkel Tringa totanus mit mehr als einem flüggen Jungvogel pro Paar(MAMMEN et al. 2005). Auch für den Kiebitz war in den Flutungspoldern eine nahezu ausreichende Reproduktion anzunehmen(Tab. 1). Dieser offensichtliche Ausnahmefall mit höheren

Tab. 2: Aufzuchterfolg von Kiebitzfamilien im Unteren Odertal 1999-2000. Table 2: Rearing success of Lapwing families at different sites in the Lower Oder Valley

FB> Fläche ausgetrocknet Fläche durchgehend mit Nassstellen

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kein Erfolg 14 7