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Otis 13(2005), Sonderheft
schnell und dicht aufwuchs. In den zehn 1998 untersuchten Revieren war die Deckung an den Rufplätzen in der zweiten Maidekade signifikant höher als in der Rufplatzumgebung(Wilcoxon-Paartest, z= 2,4, p= 0,015), zugleich war die Vegetation hier auch tendenziell höher(maximale Vegetationshöhe; z= 1,96, p= 0,051). Ab Ende Mai war die Vegetationsentwicklung jedoch überall so weit fortgeschritten, dass die genannten Unterschiede nicht mehr auftraten.
Wachtelkönige bevorzugten im Mai zudem die trockeneren Flächen. Der Anteil Messpunkte mit feuchtem oder nassem Boden war in allen Revieren Mitte Mai signifikant geringer als in den Kontrollflächen. Die sechs feuchtesten Probeflächen blieben unbesiedelt(Kruskal-Wallis H-Test: Chi2 = 8,47, p= 0,014). Rufplätze waren allerdings in der ersten Maidekade feuchter als ihre direkte Umgebung(Wilcoxon-Paartest, z= 2,02, p= 0,043) und wohl deshalb von schnell aufwachsenden Gräsern(v. a. Rohrglanzgras) dominiert. Die hohen Wasserstände im Frühjahr fördern die Ansiedlung der Art demnach auch im Odertal nur indirekt über die Vegetationsentwicklung(vgl. SCHÄFFER 1999). Feuchte Bereiche sind jedoch sehr wahrscheinlich ebenfalls wichtig für die Jungenaufzucht(HELMECKE et al. 2005).
Nutzungsaufgabe und Ansiedlung von Wiesenbrütern
Obwohl zuvor ungenutzte Flächen z. B. in den bereits ausgewiesenen Totalreservaten in den meisten
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Rufende Wachtelkönige/ 100 ha
1990(254 ha)
1991-95(115 ha)
Jahren im Mai höhere Vegetation bieten als genutzte Wiesen und Weiden(11 Flächen im Aufnahmejahr 1999, U-Test, Z=-2,3, p= 0,036), werden sie vom Wachtelkönig seltener besiedelt. Auf dauerhaft ungenutzten Flächen ist die Siedlungsdichte schon nach kurzer Zeit geringer, und fünf Jahre nach Nutzungsaufgabe ist die Art nahezu verschwunden (Abb. 5). Noch schneller als der Wachtelkönig reagiert der Seggenrohrsänger auf Nutzungsaufgabe. Schon ein Jahr später siedeln sich kaum noch Vögel auf den Flächen an(HELMECKE et al. 2003). Fortschreitende Nutzungsaufgabe hat dazu geführt, dass mehrere Flächen, auf denen diese Art noch in den 1990er Jahren regelmäßig brütete, inzwischen verlassen wurden. Wenn sich bei den aktuellen Wasserverhältnissen in ungenutzten Flächen eine immer höhere und dichtere Vegetation und eine zentimeterdicke, oft lückenlose Schicht aus totem Pflanzenmaterial am Boden entwickeln, sind diese Flächen für Seggenrohrsänger offenbar kaum noch geeignet (BELLEBAUM et al. 2005).
Einfluss der Mahd
Auf genutzten Wiesen sind Wachtelkönig und Seggenrohrsänger wegen der späten und langen Brutzeit besonders durch Mahd gefährdet(z.B. SCHÄFFER 1999). Beim Seggenrohrsänger wurden zwar seit 1998 immer wieder potenzielle Brutflächen in der Brutzeit gemäht oder beweidet. Zugleich wurden jährlich erfolgreiche Bruten auf Flächen
OD Ende Mai 1999(X?= 22,5***) MM Mitte Mai 2000(X?= 10,1*)
1996-98(189 ha) noch genutzt(1020 ha)
Nutzungsaufgabe
Abb. 5: Dichte rufender Wachtelkönige im Mai auf noch genutzten und unterschiedlich lange ungenutzten
Flächen(Teilgebiete Polder B Nord, Polder 10 Nord).
Fig. 5: Density of calling male Corncrakes in May according to the last year of land-use in two study plots.