£ 8 | 5 8
Schmidt: Die Eulen des Nationalparks Unteres Odertal 65
Gatow, Friedrichsthal, Staffelde 1994/95(28 Gewölle)
sonstige Wühlm. 5%
Spitzmäuse
Nord. Wühlmaus 38%
echte Mäuse
Feldmaus 3%
18%
Brutplatz Altgalow 1994(55 Gewölle)
Nord. Erdmaus Spitzmäuse Wühlmaus 1% 12% 21% echte Mäuse 5%
Feldmaus 61%
Wintereinstand Trockenpolder 2000(176 Gewölle)
sonstige
Wühlm.
Erdmaus 5% echte Mäuse 11% 3%
Spitzmäuse
Nord. Wühlmaus 36%
Brutplatz Altgalow 2000(369 Gewölle)
sonstige Wühlm. 5%
Spitzmäuse 36% Nord. Wühlmaus 38%
echte Mäuse
Feldmaus 3%
18%
LOW& SCHIWIETZ 1998, J. Bellebaum unveröff.) wurden als Beutetiere vor allem eine große Anzahl von Wühlmäusen(v. a. Nordische Wühlmaus Microtus oeconomus, Feldmaus M. arvalis, Erdmaus M. agrestis, seltener Rötelmaus Clethrionomys glareolus und Schermaus Arvicola terrestris) und verschiedene Spitzmausarten(Waldspitzmaus Sorex araneus, Zwergspitzmaus S. minutus und Wasserspitzmaus Neomys fodiens ) festgestellt, wogegen der Anteil der echten Mäuse(Zwergmaus Micromys minutus, Waldmaus Apodemus sylvaticus, Gelbhalsmaus A. flavicollis, selten Brandmaus A. agrarius) eher gering ist(Abb. 2).
Waldkauz Strix aluco Obwohl der Waldkauz im Gebiet als die häufigste Eulenart nachgewiesen wurde, ist er im Gebiet nicht flächendeckend vorhanden, sondern in den Hangwäldern des Nationalparks sowie in angrenzenden Parks und an den Ortsrändern der am Nationalpark grenzenden Ortschaften zu finden. Das hängt mit seinen Habitatansprüchen zusammen. Diese werden in Wäldern mit alten Baumbeständen, Parkanlagen, Alleen mit alten Bäumen und größeren Gärten realisiert(BEZZEL 1985). Im Offenland der eigentlichen Oderaue konnte der Waldkauz während der Brutzeit bis jetzt nicht nachgewiesen werden. Anhand der Erfassung der Balzrufe im Januar bis Anfang Februar bzw. im Herbst wird von einem Bestand von 20-25 BP im und am Nationalpark ausgegangen, was einer Bestandsdichte von 2-2,5 BP/10 km? entsprechen würde. Bezogen auf vergleichbare Daten aus Sachsen von 0,32 und 0,47 BP/10 km?(MAMMEN& STUBBE 2002) ist von einer hohen Bestandsdichte auszugehen. Für das Land Brandenburg wurde eine mittlere Bestandsdichte von 1,19 BP/10 km? festgestellt(ABBO 2001).
Die Waldohreule ist im Nationalpark als Brutvogel kaum nachgewiesen und sicher nur spärlich vorhanden. Auch hier sind die Habitatansprüche(Wälder und Feldgehölze) als Ursache anzusehen. Solche Strukturen sind im Nationalpark nur wenig vorhan
den.
Abb. 2: Nahrung der Schleiereule im Nationalpark nach Gewöllanalysen. Angegeben ist der Biomasseanteil.
Fig. 2: Diet of the Barn Owl in the Lower Oder Valley National Park on the basis of pellet analysis. Proportion of biomass is given.