Heft 
Band 14
Seite
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Schubert et al.: Feldlerche, Wiesenpieper und Schafstelze auf Auengrünland

und 23./24.6. erfassten Schafstelzen lässt sich nicht erkennen, dass Niederschlag die akustische Aktivi­tät der untersuchten drei Arten verringert.

Die Besiedlung des Gebietes in früheren Jahren

Schon von 1994 bis 1997 wurden im gleichen Areal Untersuchungen zur Siedlungsdichte von Wiesen­brütern vorgenommen(LöHN 2000). Die Autorin erfasste damals nicht nur die genannten Dauernut­zungsparzellen, sondern auch die seinerzeit vor allem im Mittelpunkt des Interesses stehenden 132 Rotationsbrache-Parzellen, d.h. eine Fläche von ins­gesamt ca. 60 ha.

Das Gebiet beherbergte damals zwischen 10 und 12 Vogelarten in bis zu 25,3 tatsächlichen oder potenziellen Brutpaaren pro 10 ha(Tab. 2). Am häu­figsten waren Feldlerchen mit 9,8 bis 14,7 singen­den Männchen(s.M.) pro 10 ha. Durch das wech­selvolle Bewirtschaftungsverfahren wurde der Bestand an Schafstelzen, aber auch von Braunkehl­chen und Rohrammern deutlich gefördert, die bei­den letztgenannten profitierten besonders vom hohen Bewuchs der Brachen.

Die Feldlerche siedelte im Mittel der Gesamtfläche 1996 mit maximal 14,6 s.M., im Minimum mit 9,8 (1997). Sie war auf den Weiden am häufigsten, auf Brachen am seltensten(13,7 bzw. 8,3 s.M./10 ha). Auf den Weiden waren nach Abtrieb des Viehs mit 16,0-23,5 s.M./10 ha wesentlich mehr Lerchen an­zutreffen als vor dem Auftrieb(9,2-14,4 s.M./10 ha). Schafstelzen fand LöHN(2000) am häufigsten auf Weideflächen des Rotationsbrache-Versuches, vor allem nach dem Abtrieb der Tiere(max. 13,6 s.M./10 ha). Die schwächste Besiedlung gab es auf den temporären Brachen(1,3-4,9 8.M./10 ha). Wiesenpieper waren gleichfalls auf Weiden nach deren Nutzung häufiger als vorher(2,6-4,3 gegenüber 1,0-1,5 s.M./ 10 ha), auf noch ungemähten Wiesen wurden 0,8-3,6 und auf Brachen 1,5-2,4 s.M./10 ha angetroffen.

Diskussion

Die erhobenen Werte beziehen sich auf akus­tisch aktive Vögel insgesamt, nicht allein auf singende Männchen. Sie sind daher mit Daten herkömmlicher Siedlungsdichte­Untersuchungen und auch mit den Resultaten von LöHN(2000) aus dem gleichen Gebiet Nicht ohne weiteres zu vergleichen. So dürften insbesondere bei Schafstelze und Wiesen­

Summe

Feldlerche 77 Schafstelze Wiesenpieper 6 1 Braunkehlchen 3 83 52 Rohrammer Wachtel Stockente Baumpieper Bachstelze Bekassine Feldschwirl Sumpfrohrsänger

ro 10 ha

GD

A. arvensis M. flava

A. pratensis

D27.+28.4.

12.+13.5. M26.+27.5. M09.+10.6 M23.+24.6.

1,02 0,82 4B

Individuen je 10 ha

Alauda arvensis Motacilla flava Anthus pratensis

Abb. 4: Anzahl akustisch aktiver Individuen pro 10 ha in Abhängigkeit vom Zeitpunkt der Erfassung(Durchschnitt für je 2 Wochenendtage). Basis: Insgesamt erfasste Fläche von 34,4 ha. GD= Grenzdifferenzen für den t-Test bei einer Irrtumswahrscheinlichkeit von p= 5%.

Fig. 4: Number of acoustically active birds per 10 ha in relation to the period of evaluation(mean values per 2 weekend days based on 34.4 ha). GD= lowest significance difference(t-test; level of significance p= 5%).

pieper in der Phase von Brut und Fütterung (Warnen) vereinzelt auch weibliche Vögel mitge­zählt worden sein. Bei der Feldlerche schätzen wir den Anteil an erfassten Weibchen auf< 20%. Dessen ungeachtet sind jedoch die erhobenen Daten erstaunlich hoch, was einerseits auf den ver­gleichsweise lichten Bewuchs(12 Jahre keine Dün­gung), andererseits auf die sehr moderate Bewirtschaftungsintensität in Verbindung mit all­jährlich spät einsetzender und auch im Erfassungs­

Tab. 2: Bestand wiesenbrütender Vogelarten im 60 ha großen Gebiet des Rotationsbrache-Versuches 1994-1997 nach LÖHN(2000).

Table 2: Number of breeding meadow birds 1994-1997 on 60 ha of test grassland with annually changing use(set-aside, pasture,

mowing) according to LÖHN(2000). AT

1995 1996_1997_Mittelw. Mittel/10 ha 71 88,759 755 12,5

6; 14. 25. 5 15,0 2,5 13,5 25 9,0 45

2 3,0 0,5

1 15 0,3

1 1,0 0,2

1 1,0 0,2

1 1,0 0,2 0

0

1

1994

4 4

0,5 0.1 0,5 61 0,8 0,1 122,0 20,3

1 1 0 109 18,2

105 122: 152 17,520,3 253