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Otis 15(2007)
ren Ansammlungen im Gebiet. Die Hauptrastflächen besitzen zu dieser Zeit(Ende April/Anfang Mai) nicht die Voraussetzungen, die zu einer längeren Rast bzw. zur Bildung von Ansammlungen anregen(niedrige Vegetationshöhen, geringes Nahrungsangebot). Revierbesetzungen und spürbarer Heimzug klingen bereits Mitte Mai aus.
Nach erfolgtem Brutgeschäft ziehen die heimischen Brutvögel relativ rasch ab. Dies ist auch aus anderen brandenburgischen Brutgebieten bekannt (LITZBARSKI et al. in ABBO 2001). Anfang Juli sind nur noch wenige Brutvögel im Gebiet, auch wenn z.B. im Jahr 2006 der Abzug der heimischen Population und beginnender Wegzug nicht so deutlich getrennt erscheinen(Abb. 8). Insgesamt hat das
Individuen
Rastniveau seit dem Jahr 2002 deutlich zugenommen, so dass die bei BESCHOW& Hanser(2002) geschilderte Situation für das Jahr 2002 keine Ausnahme mehr darstellt. Diese Feststellung wird aus Abb. 9 am Beispiel der KF Jessen deutlich. Die jährlichen Summen der Dekadenmaxima(August bis Oktober) liegen derzeitig deutlich über der registrierten Zugstärke vor 2002. Im Gesamtgebiet wurden zum Wegzughöhepunkt in den letzten Jahren mehrfach Tageswerte von> 200 Vögeln registriert (Tab. 5). Solche Konzentrationen rastender Braunkehlchen sind neu für Brandenburg und dürften auch in anderen Gegenden der deutschen Tiefebene heute nur noch selten festgestellt werden.
Als Hauptrasthabitat werden die extensiv bewirt
180 In 160 140 7 EM Dekadenmaxima 2006 KF Jessen 120 7 100 4=O= Mittlere Dekadenmaxima 1995-2006 Kontrollfläche Jessen(Werte geglättet, 80 7 n=2278)
60
40] 20
0
Abb. 8: Durchzug des Braunkehlchens auf der Kontrollfläche Jessen (11,2 km?) im Jahr 2006 im Vergleich zum Gesamtzeitraum 1995 bis 2006.
7 8 9 101112 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 31 32 33 comparison to the comple
| März|] April‘| Mai] Juni| Juli
Individuen 400
| August| September| Oktober| November| fe study period.
350
300
250
200
150
1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001
2002 2003 2004 2005 2006
Abb. 9: Entwicklung des Wegzugrastgeschehens des Braunkehlchens in der Kontrollfläche Jessen im Tagebau Welzow-Süd.
Fig. 9: Development of Whinchat autumn migration on the Jessen study plot in the Welzow South opencast mining area.