Otis 15(2007): 93-96
Kleine Mitteilungen
Torsten Ryslavy& Hartmut Haupt
RYSLAVY, T.& H. HAUPT(2007): Fernumsiedlung eines Wiedehopf-Brutweibchens(Upupa epops ) innerhalb der Brutzeit. Otis 15: 93-96. Im Rahmen der Beringung von Wiedehopfen, die in zur Bestandsförderung angebrachten Niströhren brüten, konnte im Jahr 2006 nach 11 Untersuchungsjahren erstmals eine Fernumsiedlung eines Brutweibchens zwischen erster und zweiter Brut nachgewiesen werden. Das Brutweibchen verließ seine Erstbrut bereits vor dem Ausfliegen des einzigen Jungvogels, unternahm eine Brutzeitwanderung von etwa 85 km in westliche Richtung zum gewählten Zweitbrutort, verpaarte sich dort > neu und zeitigte ein Zweitgelege bestehend aus fünf Eiern, aus denen später vier Jungvögel flügge wurden. Diese für den Wiedehopf bisher unbekannte Brutstrategie sicherte dem Weibchen wahrscheinlich den größten möglichen Reproduktionserfolg.
RysLAvy, T.& H. Haupt(2007): A long distance resettlement of a female Hoopoe(Upupa epops ) within the breeding season. Otis 15: 93-96.
In the course of a ringing programme on Hoopoes breeding in nest pipes introduced to promote the population, proof of a resettlement between the first and second broods was recorded for the first time in 2006, after 11 years of study. The breeding female deserted the first brood before the young birds had fledged and travelled some 85 km westwards to a new breeding site, paired with a new male and laid a new clutch of 5 eggs from which 4 young birds fledged. This breeding strategy, unknown to date for the Hoopoe, guaranteed the female the probably most optimal reproductive
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RysLAvY 1996)- allen voran die Truppenübungs
und im Land Brandenburg zählt der Wiedehopf zu den vom Aussterben bedrohten Vogelarten. Der Bestand für Deutschland wird mit 310-460 BP/Revieren(BAUER et al. 2002, OEHLSCHLAEGER 2004) angegeben. Dabei hat das Land Brandenburg die mit Abstand größte Verantwortung, kommt hier doch etwa die Hälfte des nationalen Bestandes vor(FIDDICKE in ABBO 2001, RYSLAVY 2007).
Zu seinen wichtigsten Rückzugsräumen im Land Brandenburg gehören gegenwärtig die ehemaligen Truppenübungsplätze(TÜP) mit ausgedehnten Sandoffenlandschaften und Sandheiden(RoBEL&
kreise Dahme-Spreewald und Spree-Neiße ) mit insgesamt ca. 27.000 ha und“Jüterbog-West und-Ost” (Landkreis Teltow-Fläming ) mit insgesamt ca. 22.000 ha.
Seit 1996 wird in Brandenburg ein Niströhrenprogramm zur Bestandsförderung des Wiedehopfes durchgeführt, in dessen Rahmen auch Untersuchungen zur Habitatwahl, Nistökologie, Brutbiologie, Reproduktion und Ortstreue erfolgten(OEHLSCHLAEGER 2001, OEHLSCHLAEGER& RYSLAVY 2002) und weitergeführt werden. Zu den Untersuchungsgebieten zählen die beiden 0.g. TÜP sowie der nördliche Rand des Oberspreewaldes(Landkreis
by Ringfundmitteilung der Beringungszentrale Hiddensee Nr. 21/2007