Möckel& Wiesner: Wirkung von Windkraftanlagen auf Brut- und Rastvögel 99
Tab. 41: Brutvögel im WP“Klettwitzer Höhen”(Frühjahr 2003 und 2004).
Table 41: Breeding birds in the“Klettwitzer Höhen” wind farm(spring 2003 and 2004).
Art Rote Liste
Häufigkeit
Wachtel Kuckuck Heidelerche Feldlerche Baumpieper Bachstelze Heckenbraunelle Rotkehlchen Hausrotschwanz Braunkehlchen Amsel Singdrossel Zilpzalp
Fitis Weidenmeise Blaumeise Kohlmeise Neuntöter Raubwürger Eichelhäher Elster
Buchfink Bluthänfling Goldammer Grauammer 2
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25 Arten Brutvögel, davon fünf der Roten Listen
arten im Gebiet zeitweilige Gäste. Neben den regelmäßig aufgetretenen Arten Rohrweihe, Mäusebussard, Turmfalke, Ringeltaube, Ziegenmelker, Mauersegler, Rauchschwalbe, Kolkrabe und Star wurden gelegentlich auch Seeadler, Sperber, Schwarzspecht, Buntspecht , Grünfink und Stieglitz beobachtet.
Die auf der KF angetroffene Rohrweihe jagte im gesamten WP zumeist in geringer Höhe über den Stilllegungsflächen. Der geringste festgestellte Abstand zu einer WKA betrug etwa 10 m.
Das am 21.3.2004 beobachtete Paar des Seeadlers kreiste unweit vom Nordfeld in großer Höhe. Am 17.4.2004 segelte ein Jungvogel über 120 m hoch von Nordwesten nach Südosten über das Südfeld. Das direkte Einfliegen eines Seeadlers in die KF Wurde nie registriert. Dies trifft allerdings für den Ziegenmelker zu, der im Juni/Juli mehrfach zwischen den WKA der Insektenjagd nachging.
4.10.2 Wertgebende Brutvögel im Umfeld des Windparks“Klettwitzer Höhen” Das weitere Umfeld des WP“Klettwitzer Höhen” wurde im Rahmen des Projektes nicht kontrolliert. Die folgenden Angaben stellte E Raden zur Verfügung. Im Umkreis von etwa 2.000 m um den WP wurden an brütenden Greifvögeln Seeadler , Mäusebussard und Turmfalke festgestellt(Abb. 64). Die beiden letztgenannten Arten nutzten den WP regelmäßig zur Nahrungsaufnahme. Vier Paare des Kranichs brüteten 2003 allein im Restloch Annahütte (im Minimum 2,2 km vom WP entfernt). Ein weiteres Paar nistete nördlich davon im Achterteich. Bemerkenswert ist ferner ein Brutplatz des Flussregenpfeifers westlich vom Südfeld des WP(Abstand zur nächsten WKA etwa 200 m).
4.10.3 Ziehende/rastende Vögel im Windpark “Klettwitzer Höhen”
Im Sommer 2003 zogen nur kleinere Trupps von Lachmöwe und Kiebitz hoch über den WKA bzw. weit davon entfernt. Nur einzelne Ringeltauben flogen durch den WP. Erst Anfang September erhöhten sich die Zahlen durchziehender und rastender Vögel etwas, z.B. 85 Kolkraben am 31.8., fünf Ringeltauben am 14.9. und drei Turmfalken am 22.9.2003.
Verstärkter Vogelzug wurde ab Anfang Oktober 2003 beobachtet, beispielsweise ein zwischen dem Nord- und Südfeld durchziehender Schwarm aus über 500 Staren am 6.10., am 12.10. mehrere über den WP hinwegziehende Schwärme aus 70 bis 200 Ringeltauben, starker Kleinvogel- und Drosselzug sowie der erste Raufußbussard.
Im Herbst 2004 zeigte sich dagegen schon Mitte September ein ausgeprägtes Zugverhalten von Kleinvögeln(Buchfink, Wiesenpieper, Rauchschwalbe u.a.). Auch waren ständig kleinere Starenschwärme im WP zu beobachten.
Am 21.3.2004 flogen zwei Stockenten durch den das Nord- und Südfeld trennenden Korridor. Am 22.4. querten vier Höckerschwäne die Klettwitzer Höhen südlich vom Südfeld in mehr als 400 m Entfernung vom WP, während am 13.9.2004 drei in etwa 80 m Höhe durch den Korridor flogen.
Die Klettwitzer Höhen befinden sich am Rande einer stark beflogenen Zugtrasse nordischer Gänse. Diese nutzen die Autobahn A 13 als Leitkorridor und pendeln regelmäßig zwischen den großen Rastgewässern im Luckauer Becken und denen im Lausitzer Urstromtal um Senftenberg , Schwarzheide und Lauchhammer .