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Schriftenschau
DauBner, L.& W. Kıntzer(2006): Die Vogelwelt des Landkreises Parchim . Hrsg. FG Ornithologie/Vogelschutz im NABU -Kreisverband Parchim . 344 Seiten. Bezug: FG Ornithologie/Vogelschutz, W. Kintzel, Eversstraße 6, 19370 Parchim , E-Mail: WalterKintzel@aol.com.(2)
Der an Brandenburg grenzende südmecklenburgische Kreis Parchim ist mit 2.233 km? Fläche der zweitgrößte Kreis Mecklenburg-Vorpom merns . Mit seinem Reichtum an Wäldern und Gewässern ist das Gebiet sehr vogelreich und hat Ornithologen schon lange begeistert. Allein in den letzen 25 Jahren haben die Mitglieder der ornithologischen Fachgruppe ca. 67.000 Beobachtungen im Kreisgebiet zusammengetragen und in der vorliegenden Avifauna verarbeitet.
Lage-Landschaft-Klima sowie Landschaftsausstattung und Landnutzung sind umfassend dargestellt. Mehrere Karten stellen die Verteilung der Lebensraumtypen im Kreis dar. Es folgt eine kurze Darstellung der Geschichte der ornithologischen Erforschung des Gebietes.
Der vogelkundlichen Bedeutung des Gebietes trägt eine Vielzahl von Schutzgebieten Rechnung. Zwei Naturparke, 35 Naturschutzgebiete und etliche IBA, die nur zu geringem Teil in Europäische Vogelschutzgebiete überführt wurden, stellen die Schutzgebietskulisse dar. Die Lewitz und die Nossentiner/ Schwinzer Heide sind die sicher auch überregional bekanntesten Schutzgebiete.
Eine recht gute Auswahl von 17 Landschaftsfotos stellt die typischen Vogellebensräume im Gebiet dar, jeweils mit einer Charaktervogelart.
Spannend ist der kurze Abriss über subfossile Vogelfunde, insbesondere der Nachweis eines Habichtskauzes aus dem 9./10. Jahrhundert.
Otis 16(2008)
Ein Kapitel widmet sich der
Materialsammlung und den
verschiedenen Quellen für
die Avifauna. Eine Vielzahl
veröffentlichter und nicht|.
veröffentlichter Siedlungsdichteuntersuchungen, die
Ergebnisse der Brutvogelkar-|
tierungen und Wasservogel
zählungen bilden die Grundlage für die Artbearbeitungen. In diesem Kapitel finden sich auch ein Abschnitt über Ankunftsdaten von Zugvögeln (auch hier Verfrühungen bei etlichen Arten) und über die wissenschaftliche Vogelberingung.
Mit über 250 Seiten machen die Artbearbeitungen (in neuer Anordnung und mit neuer Namengebung) den Haupteil der Avifauna aus. Die Artbearbeitungen sind sehr übersichtlich gegliedert und umfassen die Abschnitte Status, Kartierung MTB/Q , Lebensraum-Verbreitung, Bestand, Bestandsveränderungen, Durchzug und Rast, Phänologie, Beringung, Besonderheiten. Fast jede Bearbeitung ist mit mehreren Tabellen, Grafiken und Karten versehen, die Gesamtbrutbestände im Landkreis, große Ansammlungen, die Phänologie, Lebensraumnutzung, Alterszusammensetzung oder Brutverbreitung der insgesamt 302 behandelten Vogelarten Arten(inkl. Neozoen) darstellen.
Ein 16seitiges Literaturverzeichnis schließt diese beachtliche Regionalavifauna ab, zu der die Herausgeber zu beglückwünschen sind. Gerade für Vergleichszwecke sollten auch brandenburgische Avifaunisten das Buch regelmäßig aus dem Regal nehmen.
Stefan Fischer