Heft 
Band 17
Seite
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Putze et al.: Telemetrie von Steinkäuzen im Havelland 67

1. Habitateignung

Die Prüfung der Habitateignung muss stets an erster Stelle stehen. Alle Hinweise auf mangelnde Eignung müssen genauestens geprüft werden! U. a. ist sicherzustellen, dass das Projektgebiet für die Etablierung einer sich selbst tragenden Population groß genug ist. Ferner müssen die Gründe, die zum Rückgang des Steinkauzes geführt haben, eliminiert bzw. in entsprechendem Maße reduziert worden sein.

2. Monitoring

Um die Effizienz der Auswilderung korrekt beurteilen zu können, ist vor Beginn eine Erfassung des bereits vorhandenen Steinkauzbestandes durchzuführen. Das Monitoring ist während der gesamten Auswilderungsdauer fortzuführen und gegebenenfalls durch Beringung zu erweitern.

3. Angebot an Niströhren im Projektgebiet

Es gibt verschiedene Hinweise, dass eine mas­sive Erhöhung des Brutplatzangebotes über den tatsächlichen Bedarf hinaus zu einer Wiederbesiedlung eines Gebietes durch den Steinkauz führen kann(Cimiorrı& LEHR 2006, CimIoTTI& BAUSCHMANN 2007). Mit Hilfe einer Habitatmodellierung können die Niststandorte optimiert werden. Berechnungen von GOTTSCHALK & EkscHMITT(2007) und GorTTtscHALK et al.(2007) zeigten für Hessen nicht nur, dass 90% der Eig­nungsflächen in ihrem Untersuchungsgebiet ohne Niströhren waren, sondern sich auch 25% der Nistkästen auf Flächen mit einer geringen Habitatqualität befinden. Der Bruterfolg ist vom Nistkastenstandort und dessen Habitatqualität, vom Waldanteil und von der Entfernung zu Straßen abhängig. Nistkästen mit geringem oder

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Abb. 9: Besenderter Steinkauz aus dem Auswilderungsprojekt im Havelland. Fig, 9: Radio-tagged Little Owl from the re-stocking proramme in the Havelland region.