Heft 
Band 17
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Deutschmann& Spitz: Vorkommen des Sperlingskauzes in Brandenburg Z1

reiche und etwas hügelige Moorgebiet liegt im We­sentlichen nördlich der eher offenen Schießbahn.

Das von uns im Naturpark Schlaubetal untersuch­te Waldgebiet befindet sich im südlichen Zipfel des Landkreises Oder-Spree . Es wird im Norden durch die Landstraße 43 zwischen den Orten Groß Muck­ row und Treppeln begrenzt und erstreckt sich nach Süden bis zur Kreisgrenze.

Eingebunden sind alle Gebiete in einen größe­ren Kiefernwaldkomplex, der sich in verschiedene Richtungen fortsetzt.

Nach der ersten überraschenden Feststellung ei­nes Rufers bei einer Raufußkauzkontrolle im West­teil des ehemaligen TÜP und nach ersten Hinweisen eines Revierförsters vom Wirchensee wurde im Ge­biet von mehreren Ornithologen systematisch nach Sperlingskäuzen gesucht. Von 2001 bis 2008 erfolg­ten Kontrollen vorwiegend in den Monaten Februar und März in allen potenziell geeignet erscheinen­den Gebieten, die ab eine Stunde vor Sonnenunter­gang bis eine Stunde danach aufgesucht wurden. Geachtet wurde nicht nur auf Rufe der Männchen und Weibchen des Sperlingskauzes, sondern auch

auf Kleinvogelreaktionen, die oft Hinweise auf die Anwesenheit der Käuze geben.

Seit 2006 liefen Untersuchungen im Rahmen der SPA-Ersterfassung für das Europäische Vogel­schutzgebiet(SPA)Spreewald und Lieberoser Endmoräne im Auftrag des Landesumweltamtes Brandenburg. Dazu wurde die Erfassung deutlich intensiviert, vor allem im Ostteil des ehemaligen TÜP Lieberose . Dabei kontrollierten regelmäßig 10 bis 15 Beobachter gleichzeitig und koordiniert das Gebiet nach den aktuellen Methodenstandards (SüpsecK et al. 2005). Außerdem erfolgten einige Begehungen unter sparsamem Einsatz einer Klang­attrappe, die bei Untersuchungen mit mehreren Kartierern nur nach Abstimmung zum Ende der Kontrolle eingesetzt wurde. Bei Reaktionen der Sperlingskäuze auf das Vorspielen wurde der Ein­satz der Klangattrappe sofort beendet. Ab Mitte Aprilwurde grundsätzlich auf eine Klangattrappen­provokation verzichtet. Zur Brutzeit von Ende April bis Anfang Juni erfolgten keine Begehungen. Die ermittelten Daten wurden in Karten 1:10.000 ein­getragen und nach mindestens zweimaliger Bestä­

SS

Naturschutzgebiet X=] Untersuchungsgebiet

20 Kilometer ]

Abb. 1: Das Untersuchungsgebiet TÜP Lieberose/Schlaubetal mit den Naturschutzgebieten. Fig, 1: The study area in the military training area Lieberose/Schlaubetal with the nature reserves.