Heft 
Band 17
Seite
78
Einzelbild herunterladen

78

Otis 17(2009)

DA eenhehent

mal ist hier die Kombination eines höhlenreichen Altholzes in geringer Nähe zu Kiefernbeständen im älteren Schonungsalter. Um das Reuthener Moor sind es ebenso Kiefernaltbestände mit jüngeren An­teilen. Die lokal begrenzten geringen Fichtenanteile im Unterbau haben keine Bedeutung(R. Beschow). Alle Reviere liegen zentral abgelegen in einem grö­ßeren Waldkomplex.

Hoher Fläming

Bestand: Seit 2004 liegen Nachweise aus dem Forst­revier Spring NSGFrauenberg/Landkreis Pots­ dam-Mittelmark vor(RysLavy 2006, KoLse 2009). Ein festes Männchen-Revier wurde dort 2005 festge­stellt. 2007 und 2008 waren es 2 Reviere. Außerdem liegen seit 2008 Nachweise aus dem Forstrevier Grünegrund, Wiesenburg-Reetz(Potsdam-Mittel­ mark ) vor. Ein weiteres grenznahes Revier befindet sich hier in Sachsen-Anhalt . Aus diesem Waldge­biet nahe der Grenze auf Brandenburger Seite wur­de 2008 eine Bruthöhle in einer 130-jährigen Eiche (Buntspechthöhle 3,5 m hoch) in einem 25-jährigen Buchenbestand gefunden(Ko1se 2009)

Habitat: Die bevorzugten Biotope des Sperlings­kauzes lassen sich für den Fläming noch nicht gesichert darstellen. Großflächig stocken auf den Endmoränenwällen Kiefern-Mischbestände und Rotbuchen, in geringeren Anteilen Stieleichen, zahlreiche Abteilungen mit reichlich Altholz und krautschichtfreien Jungbuchenbeständen als Un­terbau. Höhlen von Bunt- und Grünspecht sind hauptsächlich in Stieleichen vorhanden. Das NSG Frauenberg(168 m NN) trägt einen etwa 200­jährigen Rotbuchenbestand mit schütterer Kraut­schicht. Nach N schließt sich ein 150-jähriger Stiel­eichenwald mit dichtem, ca. 20-jährigen Rotbuchen­unterbau an. Diese Waldformation entspricht dem Sperlingskauz-Brutbiotop 2008 bei Zipsdorf. Wei­tere Waldstücke tragen Plenterwaldcharakter mit hohen Fichtenanteilen, Kiefernaltholz mit Kiefern­unterbau, Kiefern- und Fichtenstangenholz. Im Be­reich der Steindammer Straße dominieren Kiefern­althölzer mit ca. 80-jährigem Fichtenunterbau und geringerem Stieleichenanteil. Das Zentrum des Brutrevieres im Forstrevier Grünegrund bildet ein ca. 20 ha großer, 130-jähriger Stieleichenwald mit einem ca. 25-jährigen Buchenunterbau, der wegen seiner Dichte keine Krautschicht aufweist. In eini­

ger Entfernung schließen sich stark gestufte, aufge­lockerte Fichten-Mischbestände an. Dieses etwas bodenfeuchtere Areal liegt großflächig in trockne­ren Kiefernforsten eingebettet(KoLse: 2009).

Zusammenfassende Chronologie

der Besiedlung Brandenburgs

Bis Anfang der 1990er Jahre gab es in Brandenburg keine Hinweise auf ein Vorkommen des Sperlings­kauzes(MöckeL& ILLıG in ABBO 2001). Auch die alten Avifaunen(ScHALOW 1919, RuTscHKE 1987) ent­halten keine gesicherten Nachweise.

Erste Hinweise in den Wäldern in Brandenburg von Jägern Anfang der 1990er Jahre, die von rufen­den Kleineulen berichteten, wurden oft nicht ernst genommen. Erst als mit dem Raufußkauz eine andere Kleineulenart bei uns häufiger gehört und nach dieser gezielt gesucht wurde, entdeckte man den starengroßen Sperlingskauz.

Mit den ersten Beobachtungen und dem Brut­nachweis 1996 in der Rochauer Heide gab es im gleichen Jahr weitere Einzelnachweise aus einem anderen Gebiet(Grünhaus) im Süden des Finster­walder Waldgürtels. Bis 2000 wurden Nachweise von Männchen-Revieren nur aus der Rochauer Hei­de(bis 4 Rev.) und dem Waldgebiet Grünhaus(1999 nur 1 Rev.) gemeldet. Gleichzeitig lagen weitere Einzelmeldungen aus 3 Forstgebieten in Südbran­denburg(Beelitz/Landkreis Potsdam-Mittelmark , Ragow/Landkreis Oder-Spree , Terpe/Landkreis Spree-Neiße ) vor.

Als im Jahr 2000 bei einer Raufußkauz-Erfassung zufällig ein Rufnachweis auf dem ehemaligen TÜP Lieberose(T. Noah) gelang, konnte man über den Status dieser schwer zu erfassenden Art nur spe­kulieren. Jetzt wurden Hinweise vom Revierförster zum Anlass genommen, gezielt nach dieser Art in den Wäldern des ehemaligen TÜP Lieberose zu su­chen. Seit mindestens 2001 ist das Forstgebiet am Wirchensee und seit 2006 der Ostteil des ehemali­gen TÜP regelmäßig vom Sperlingskauz besiedelt. Seit 2006 wurden in insgesamt 3 Schwerpunktgebie­ten(Rochauer Heide, Zschornoer Wald und Liebe­ rose ) Brutnachweise registriert. Der Hohe Fläming ist seit 2008 das vierte Gebiet.

Gegenwärtig wurden in Brandenburg im Zeitraum von 2006-2008 10 bis 13 Männchen-Reviere ent­deckt. Aus 4 Waldgebieten liegen Brutnachweise