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Otis 17(2009)
UA
hält vorrangig das Rotstängelastmoos. In den Mooren kommt eine Vielzahl verschiedener Torfmoose und anderer Spezialisten vor. Beide Waldtypen sind Bindeglieder der bodensauren Eichenwälder zu den Traubeneichen-Kiefernwäldern, in deren lichter Baumschicht die Traubeneiche natürlicherweise dominiert bzw. dominieren würde(potenziell natürliche Vegetation). Die Strauchschicht fehlt bis auf große Bereiche der genannten Zwergsträucher weitgehend.
Durch fortschreitende Eutrophierung werden einst moos- und flechtenreiche Bereiche heute von der Drahtschmiele dominiert. An manchen Stellen tritt das Waldreitgras häufiger auf. Auf lichten Stellen und am Rand der Wege kommt recht bescheiden auch die Besenheide vor. Daneben treten vereinzelt Ruchgras und verschiedene Habichtskräuter auf.
Der Wasserhaushalt ist mit einer jährlichen Niederschlagsmenge von etwa 500mm als mäßig trockeneinzuschätzen. Vorallem die alten Traubeneichenvorkommen sind, wie im ersten Gebiet beschrieben, die bevorzugten Lebensräume des Sperlingskauzes in Ostbrandenburg, die im Gegensatz zu den meist jüngeren, extrem höhlenarmen Kiefernreinbeständen des weiteren Umlandes einen bemerkenswert hohen Höhlenreichtum aufweisen können. Höhlenreiche Kiefernalthölzer können ebenso besiedelt werden, wenn einige Altbäume zugelassen werden.
Grundsätzlich, und für alle Waldkomplexe übereinstimmend, müssen folgende Voraussetzungen für potenzielle Ansiedlungen vorliegen: Ein möglichst vielfältiges Habitatmosaik mit einer vielfältigen Gliederung in Stangen- und Althölzer und dichtere Kulturen aus Nadelbäumen, die als
MBP HM Reviere
Reviere/BP
Deckung oder Einstandsgebiete genutzt werden können. Aber auch alte höhlenreiche Kiefernforste mit Stangenhölzern stellen einen geeigneten Lebensraum dar. Ein lichter Kronenschluss der Altbestände bildet neben aufgelockerter Struktur des Waldbildes die Voraussetzung für eine abwechslungsreiche Krautschicht, die zur Sicherung der Nahrungsgrundlage(Kleinsäuger und Kleinvögel) beiträgt. Dies sichert ganzjährig ein reichhaltiges Beutetierangebot.
Eine vergleichbare Zusammensetzung der Wälder weisen auch die Brutplätze in der Lüneburger Heide auf. Wie in Brandenburg ist hier die Kiefer vorherrschend, wobei die Fichte mit 8% Anteil eingestreut ist. Entscheidend für die Sperlingskauzansiedlung ist nach Zanc(2002) der geringe Laubholzanteil mit 13%. In den Mittelgebirgen, wie z. B. im Harz, dominieren ebenfalls die Nadelbäume(Fichten) und der Laubholzanteil ist gering. Demgegenüber nimmt das Laubholz im südniedersächsischen Bergland über die Hälfte der Waldflächen ein. Hier siedelt der Sperlingskauz nur vereinzelt in geringer Dichte und ohne Beständigkeit(ZAnc 2002).
Monotone, gleichaltrige Bestände- ausgedehnte Hochwälder , weite Kahlschläge und dichte Jungwälder- werden gemieden oder können der Art zumindest keine dauerhafte Lebensgrundlage bieten.
Schlussbetrachtung