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Otis 17(2009)

En NN ıı)ıı SPAN AONS Habitatwahl und Siedlungsdichte

unterlagen neuen Bewirtschaftungsformen, wo­bei vielfach Getreide- und Rapsansaat erfolgte. Agrochemikalien werden kaum noch eingesetzt. So konnten sich teilweise Wildkräuter üppig etablieren.

Damit haben sich im Gebiet die Ansiedlungs­möglichkeiten für die Schafstelze verbessert. Zu­mindest in der Nuthe -Nieplitz-Niederung wurde die Schafstelze deutlich häufiger. Der derzeitige Brutbestand wird nach den Bestandserhebungen im Rahmen des ADEBAR-Projektes auf mind. 50 Brutpaare im gleichnamigen 5.600 ha umfassenden Naturschutzgebiet geschätzt. Allerdings ergeben sich Schwierigkeiten bei der Zuordnung der Flächen, weil sich die Schätzung für ADEBAR auf das Messtischblatt 3744(Wildenbruch) mit ca. 12.000 ha bezieht(Schätzwert 21-50 BP), das nur einen Teil des NSG bzw. SPA umfasst(H. Hartong, pers. Mitt.). Dafür erscheinen davon wieder nur knapp die Hälfte für die Schafstelze als geeignet (ohne reine Waldflächen, Gewässer). In dem von mir kontrollierten Teilgebiet mit insgesamt 318 ha Fläche konnte ein Brutbestand von max. 38 Paaren registriert werden. Dabei nehmen Äcker 162 ha ein, Wiesen 141 ha und Brachen 15 ha.

Die Ergebnisse der Kontrollen sind in Tab. 1 zusammengestellt.

Das Spektrum der in der Nuthe -Nieplitz-Niederung von der Schafstelze gewählten Habitate entspricht im Wesentlichen dem anderer brandenburgischer (KaıseE in ABBO 2001) und darüberhinaus wohl auch mitteleuropäischer Gebiete(BAUER& BErT­HOLD 1996, DITTBERNER& DITTBERNER 1984, GLUTZ von BLoTzHEIM& BAuEr 1985). Auffällig für die Nuthe -Nieplitz-Niederung ist allerdings der hohe Anteil der Brutvögel in Ackerflächen und Brachen meist abgetrockneten Typs mit ca. 46% gegenüber den Wiesen(54%), die allgemein als die typischen, ursprünglichen Lebensräume gelten. Unter Letzteren überwiegen allerdings weniger die Feuchtwiesen(Anteil ca. 46%). Bei den Ackerflächen werden offensichtlich vor allem Getreideflächen bevorzugt(Anteil 69%). Charakteristisch für die Getreidefluren(Roggen, Triticale) ist der mit Beginn der Besiedlung im Frühjahr relativ niedrige Deckungsgrad und die oft lückige und niedrige Vegetation besonders in trockenen Arealen. Vor allem die Randzonen weisen eine üppigere Krautflora mit Klatschmohn(Papaver rhoeas), Kornblume(Centauria cyanus) und Vier­samiger Wicke(Vicia tetrasperma) auf. Nicht selten grenzen an die meist ausgedehnten Schläge Wege mit lockeren Gebüschen, Einzelbäumen und schmalen Krautstreifen. Gerade diese Bereiche

Tab. 1: Bestand der Schafstelze in der Nuthe-Nieplitz-Niederung 1995-2008. BP- Brutpaare; SD- Siedlungsdichte. Table 1: Breeding pair numbers of Yellow Wagtails in the Nuthe-Nieplitz lowlands 1995- 2008. BP- breeding pairs;

SD- breeding density.

Nr. Habitat

Ackerflächen 141 16 davon Roggen, Triticale Y 12 davon Raps 1 3 davon andere Kulturen 3 8

Wiesen 171 20 davon Feuchtwiesen 78 12

davon Schlankseggenwiesen 1 davon beweidete Frischw. 8 7

Brachen/Trockenrasen 8 2 Gesamt 320 38

BP ges. BP max./a SD/10ha

Bezugsflä- Begleitarten che(ha 0,7-1,9 162 1,1-1,9 63 0,7 44 1,0-1,5 55 0,6-2,7 141 0,6-2,7 96

Feldlerche, Wachtel Feldlerche , Wachtel Feldlerche

Feldlerche, Wiesenpieper, Braunkehlchen, Feldschwirl, Kiebitz

Wiesenpieper, Kiebitz, Be­kassine

Feldlerche, Braunkehlchen Feldlerche, Wachtel

1,0 10

0,9-2,0 35 0,6-1,3 15 0,6-2,7 318

(9 1,1)