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A. Pataki(Schwedt/Oder ), J. Sadlik(Schwedt/ Oder ), U. Schünmann(Schwedt/Oder ), W. Werner (Schwedt/Oder ). Für den Einsatz über einen kürzeren Zeitraum seien z. B. S. Fischer(Paulinenaue ), D. Krummholz(Schwedt/Oder ), W. Mädlow(Pots dam ), J. Mundt(Schwedt/Oder ) genannt. Darüber hinaus werden weitere Beobachtungen bzw. Feststellungen berücksichtigt. Fang und Beringung erfolgten durch J. Sadlik(87 Exemplare) und durch den Verfasser(14 Exemplare).
Zur Brutbiologie der Tüpfelralle im Unteren Odertal liegen nur wenige Angaben vor(DITTBERNER 1996, FRÄDRICH& LITZBARSKI in ABBO 2001).
Das bedeutendste Vorkommensgebiet befindet sich im FIB Unteres Odertal(Feuchtgebiet von Internationaler Bedeutung). Darüber hinaus wurden Rufer im Odervorland bei Stolpe , an der Holzgrube Friedrichsthal, im Polder 5/6 bei Gartz , am Odervorland Mescherin und im Staffelder Polder 8 konstatiert. Im Zwischenstromland von West- und Ostoder in Polen setzt sich das Tüpfelrallenvorkommen von Gryfino (Greifenhagen ) bis Szczecin (Stettin ) fort(Lawıckı et al. 2007). Im gesamten SPA Gebiet unteres Odertal gibt es weitere Vorkommensplätze im NSG Felchowsee und an der Lanke sowie im NSG Landiner Haussee(DITTBERNER& KöHLER 2005).
Für die Unterstützung bei der Abfassung des Manuskriptes danke ich besonders Hans-Jochen Haferland, Dieter Krummholz und Joachim Sadlik.
Ergebnisse
Phänologie
Der Heimzug der Tüpfelralle erstreckt sich im Nationalpark unteres Odertal von Ende März bis Mai. Die Erstbeobachtungen sind z. B. 1 Rufer am 31.3.1999 Gartz/Oder, 1 Rufer am 3.4.1978 Polder 10 Friedrichsthal, 1 Rufer am 3.4.2001 Gartz/Oder, 2 Rufer am 3.4.2008 Polder 10 Friedrichsthal und 1 Rufer am 4.4.2002 Staffelder Polder.
Ab Mitte April werden die Nachweise zahlreicher, z.B. 44 Rufer 2008 Polder Friedrichsthal (DoHLE & KRAATZ 2009), 6 Rufer am 11.4.1971 Schwedter Polder, 5 Rufer am 12.4.2009 Polder Friedrichsthal , 8 Rufer am 18.4.1968 Polder Schwedt , 18 Rufer am 24.4.1977 Polder Schwedt , mind. 20 Rufer am 25.4.2002 Polder Friedrichsthal . Das Maximum der Rufaktivität liegt in den meisten Jahren Ende
Otis 18(2010)
April/Mai(s. Tab. 2). In manchen Jahren erfolgt in der ersten Junihälfte ein zweiter Einflug, z. B. 1996, 2002, 2004. Im Sommer rufen nur noch wenige Tüpfelrallen. Nur in niederschlagsreichen Jahren rufen noch einmal in bedeutender Anzahl Vögel Ende Juli, z. B. 1977, 1986. Der späteste Rufer war am 1.9.1997 im Jahr eines Sommerhochwassers zu hören(DITTBERNER 1998).|
Der Wegzug erfolgt im Land Brandenburg von Juli bis Ende Oktober(FräprıcH& LITZBARSKI in ABBO 2001).
Fang und Beringung
Im Nationalpark Unteres Odertal wurden von 1986 bis 2009 101 Tüpfelrallen beringt. Von 87 Vögeln fing J. Sadlik 20 in Prielfallen, 2 mit dem Stellnetz und 65 mit der Hand bzw. mit dem Kescher, die meisten nachts unter Einsatz von Tonträgern. Dem Verfasser gelangen 14 Tagesfänge mit Prielfallen ohne weitere Hilfsmittel. Die von den Tüpfelrallen genommenen Maße und Körpermassen sind in Tab. 1 zusammengefasst. Die Fänge verteilen sich auf folgende Fangplätzen: FIB Unteres Odertal 69, Felchowsee und Lanke 18, Landiner Haussee 7, Schlosswiesenpolder Schwedt/Oder 7.
Im April wurden 24 ad. M., im Mai 34 ad. M.+ 1 ad. W., im Juni 9 ad. M., im Juli 4 ad. M.+ 2 ad. W.+ 2 diesj., im August 6 ad. M.+ 4 ad. W.+ 3 ad. unbestimmten Geschlechtes+ 7 diesj., im September 2 ad. M.+ 1 ad. unbestimmten Geschlechts + 2 diesj. gefangen. Verpaarte Tüpfelrallen fing J. Sadlik im FIB am 21.4.2000 und am 1.5.2005. Ich fing am 4.9.2005 an der Lanke beim Felchowsee einen Altvogel, der sich in Vollmauser befand. Das Großgefieder hatte erst eine Länge von einem Viertel. Diesjährige Vögel fingen sich zwischen Anfang Juli und Ende September.
Tab. 1: Maße und Körpermasse von Tüpfelrallen. Table 1: Measurements and body mass of Spotted Crakes.
ad. M ad. W n=75 n=7 n=10 114-132 118-124 107-122 Mittel 124,6 Mittel 120 Mittel 116 78-93 80-85 75-87 Mittel 88,2 Mittel84 Mittel 81,9 79-124 97-102 77-131 Mittel 95,1 Mittel 98,8 Mittel 96,8
diesjährig
Flügellänge (mm) Teilfederlänge (mm)
Masse(g)