Otto: Brutvögel einer Kontrollfläche im NSG Kremmener Luch
Abb. 2: Kontrollfläche im NSG Kremmener Luch/OHV. Quelle: Google Earth . Fig. 2: Study plot in the Kremmener Luch nature reserve.
schaften vor, deren prozentuale Anteile nur ganz grob anhand des Luftbildes abgeschätzt werden können. Zu den flächenmäßig größeren Vegetationseinheiten gehörten: Schilfröhricht(20%), Großseggenriede(6%) teilweise mit großen Bülten, Rohrglanzgras(11%), Weidengebüsch(18%) und Erlenbruchwald(12%). Auf der übrigen Fläche (30%) war die Vegetation mehr oder weniger gemischt, u. a. zusätzlich mit Wasserschwaden, Kleinseggen, Farnen und Binsen. Im Jahr 2003 hatten junge Birken die Weidenbüsche im Mittelteil des Gebietes überwachsen.
Im Verlaufe der vier Untersuchungsjahre gab es im Gebiet auffallende Veränderungen in der Vegetationsausbildung infolge schwankender Wasserstände aber auch durch Insektenfraß. 2003 stand das Wasser am 1. Kontrolltag(25.4.) auf der Kontrollfläche höher als im Abfanggraben. Das im Vorjahr stark gewachsene Rohrglanzgras trieb nicht mehr aus. Nach dem Abtrocknen Anfang Juni blieb eine große Fläche mit altem trockenen Gras und Algenwatten bedeckt. Nur einzelne Seggenbülten ragten heraus. Im Jahr 2002 war das Phragmites ab Mitte Juni von nicht näher bestimmbaren endophagen Halmbohrern befallen und starb ab(siehe dazu OstEnDorP 1993). Danach wuchs noch etwas sehr dünnes Schilf(Sekundärsprossen) nach. Gleichzei
tig vertrockneten die letzten Blätter der Ohrweiden (nicht die der Lorbeerweiden). Offensichtlich waren sie von den Larven eines Blattkäfers angefressen worden. Am 5.7. saßen hunderte kleiner(2-3 mm großer) metallisch blauer Käfer auf den letzten Blättern bzw. schwirrten durch die Luft. Ende April 2003 befanden sich bereits wieder einzelne Blattkäfer auf den Ohrweiden. Es kam in diesem Jahr aber nicht zu solch einer Massenentwicklung und nur einzelne Büsche starben ab. Die Auswirkungen des Halmbohrerbefalls im Vorjahr waren dagegen gravierender, denn das Schilf war zwar sehr dicht gewachsen, hatte aber nur sehr dünne niedrige Halme und konnte mühelos überblickt werden.
Erfassungsmethode
Die Revierkartierung und die Auswertung erfolgten nach den bei Bızsy et al.(1995) aufgeführten Grundsätzen. Allerdings konnten diese Idealvorstellungen einer Revierkartierung nicht in allen Punkten eingehalten werden.
Die Probefläche war unter dem Gesichtspunkt ausgewählt worden, dass sie relativ leicht von einem Weg aus erreichbar sein sollte. Der direkte Zugang war allerdings nur nach dem Durchqueren eines versumpften Grabens möglich. Die Abgrenzungen