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Band 18
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Otis 18(2010)

Erfahrungen mit Steinkäuzen(Athene noctua ) im Schneewinter

2009/2010

Wernfried Jaschke

== JAschHre, W.(2010): Erfahrungen mit Steinkäuzen(Athene noctua ) im Schneewinter

4% 2009/2010. Otis 18: 116-118.

| Zwei Steinkäuze in Garlitz (Havelland) ließen sich bei starken Schneelagen im Winter 2009/2010

mit lebenden Mäusen füttern.

JascHre, W.(2010): Observations on Little Owls (Athene noctua ) in snow during the winter of

2009/2010. Otis 18: 116-118.

During periods of high snow cover in the winter of 2009/2010 two Little Owls in Garlitz (Havel­

land region) were fed with live mice.

Wernfried Jaschke, Neues Ende 6, 14715 Märkisch Luch , OT Garlitz

Der Winter 2009/2010 brachte eine längere Schnee­periode mit sich. Bei einigen überwinternden Vogel­arten war mit hohen Verlusten zu rechnen. So brach der zuvor im Westhavelland noch relativ gute Schlei­ereulenbestand offensichtlich total zusammen. Die enormen Veränderungen in den Dörfern und in der landwirtschaftlichen Tierhaltung während der letz­ten 20 Jahre haben dazu geführt, dass die dörflichen Bereiche ihre einst große Bedeutung als Jagdreviere in schneereichen Wintern verloren haben.

Im letzten Winter war auch mit dem Erlöschen des nur noch aus 2-3 Paaren bestehenden Stein­kauzvorkommens im Westhavelland zu rechnen.

Der wohl bekannteste Steinkauzbrutplatz Bran­ denburgs befindet sich in unserer Nachbarschaft.

Nachdem zum Jahresende nach mehreren Tagen mit bedenklichen Schneelagen noch mehrmals ein Kauz im Eingang zur Bruthöhle zu sehen war, versuchte ich zunächst eine Zufütterung mit toten Mäusen, die nur wenige Meter vom Höhleneingang entfernt auf einen Pfeiler der Grundstücksmauer gelegt wurden. Wie vermutet, wurde die tote Beute von dem Kauz ignoriert.

Nach drei Tagen ohne Kauzbeobachtung und der Befürchtung, dass jetzt der letzte verhungert sein könnte, gab es am späten Nachmittag des 7. Januar 2010 eine erfreuliche Überraschung. Im Eingang zur Bruthöhle saß wieder ein Steinkauz und sein (wahrscheinlicher) Partner schaute gleichzeitig auf unserem Hof aus der Steinkauzröhre.

Da wir noch lebende Käfigmäuse hatten, holte ich

sofort eine davon aus dem Stall und setzte diese auf dem Hof in den Schnee. Der Kauz erbeutete die Maus noch bevor ich die Haustür erreicht hatte.

Der Versuch, auch dem anderen Partner auf dem Nachbargrundstück eine lebende Maus anzubieten, gelang an dem Tag nicht mehr, da er inzwischen wieder vom Höhleneingang verschwunden war. Der Kauz auf unserem Hof erbeutete an diesem Tag noch zwei weitere lebend angebotene Mäuse.

Von diesem Tag an erfolgte die Zufütterung auf unserem Hof fast regelmäßig mit 1 bis 3 Mäusen am Abend, bis durch einsetzendes Tauwetter wie­der einige Flächen schneefrei wurden.

Auch wenn der Steinkauz am Tage zu sehen war, wurde meist nicht vor dem Dunkelwerden mit der Fütterungsaktion begonnen um die Gefahr durch Taggreifvögel zu minimieren.

Die Zufütterung bei dem Exemplar, das die Brut­höhle zwei Häuser weiter bewohnte, klappe nur 3 oder 4mal. Da es abends immer zeitig verschwun­den war, konnten hier nur am Tag Fütterungsver­suche gemacht werden, dabei verhielt sich der Kauz sehr zurückhaltend- zu Recht, wie sich herausstell­te. So erbeutete er einmal nach längerem Zögern die ausgesetzte Maus, blieb wie üblich einige Zeit am Boden sitzen, um dann mit der Beute in seine Höhle zu fliegen. Nur einen kurzen Moment nachdem der Steinkauz vom Boden abhob, landete an derselben Stelle ein Mäusebussard. Nachdem der in seiner Höhle verschwundene Vogel sich wenig später wie­der im Eingang zeigte, flog der Bussard sofort hoch