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Band 19 Sonderheft
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Revierkartierung: 13.022 Datensätze von insge­samt 89 Probeflächen 1995-2006; Linienkartierung insgesamt 194 mehrjährig bearbeitete Probeflä­chen). Dazu wurden die Daten so aufbereitet, dass sie in die Regressions-Software TRIM eingelesen werden konnten. Das Prinzip dieses Programms ist eine Poisson-Regression zur Analyse von Be­standsentwicklungen inklusive des Ausgleichs von Datenlücken, so dass die Trends unabhängig von der Zahl der pro Jahr untersuchten Probeflä­chen ermittelt werden. Die Ergebnisse der drei Monitoringmethoden sind jeweils gleichrangig in die Auswertung eingeflossen, welche mit Hilfe des TRIM-Programms durchgeführt wurde. Während bei der Revierkartierung und Linienkartierung jeweils die Endreviere in die Auswertung eingin­gen, wurden bei der Punkt-Stopp-Zählung nur die Daten der Kernbrutzeiten(nach Süpseck et al. 2005) für die einzelnen Arten und für jeden Stopp das Maximum aus allen Begehungen während der Kernbrutzeit pro Fläche, Jahr und Art berechnet. In die Trendermittlung ging dann die Summe all die­ser Stopp-Maxima ein.

Die Darstellung der ermittelten Trends erfolgt in Form von Indexkurven. Die Auswertung der vor­liegenden Daten(1995-2009) lässt für die häufigen und viele mittelhäufige Brutvogelarten eine verläss­liche Einschätzung des kurzfristigen Trends zu. In den erzeugten Trendgrafiken wird der Bestands­wert für das Jahr 1995 mit 1,0 angegeben. Die In­dexwerte der nachfolgenden Jahre geben somit die Bestandsveränderungen relativ zum Jahr 1995 an. Das nachfolgende Beispiel der Feldlerche(Abb. 13) veranschaulicht dies durch eine Gegenüberstellung

2,05 gesamt mRK 1,80 4 PS LK

1,55|

1,30{

1,05 4

0,80 BO a

1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Otis 19(2011), Sonderheft

der Trends der einzelnen Methoden sowie des ge­poolten Gesamtergebnisses. Für die linke Grafik wurde nur deshalb 2006 als Bezugsjahr gewählt, weil erst ab diesem Jahr die Linienkartierung eine hinreichende Datenbasis aufweist.

Das Ergebnis der Datenanalyse durch TRIM ist zunächst die Berechnung eines mittleren jährli­chen Trends mit Standardfehler. Aus dem mittle­ren jährlichen Trend lässt sich der Gesamttrend über 15 Jahre(1995-2009) durch eine Zins- und Zinseszinsrechnung hochrechnen. Zur Prüfung der Signifikanz des Trends wurde das 95%-Konfi­denzintervall herangezogen(p< 0,05). Näheres zur Signifikanzermittlung ist in RYsLAvy& MADLoOw (2008) beschrieben.

Für die Eulenarten Schleiereule, Waldkauz und Waldohreule, die über die genannten Monitoring­methoden nicht erfasst werden können, wurden Daten des Monitorings Greifvögel und Eulen(MGE) herangezogen, d.h. Ergebnisse von Bestandser­mittlungen auf großen Probeflächen, die allerdings für Schleiereule und Waldkauz bisher nur für die Jahre 1995 bis 2006 für Brandenburg ausgewertet wurden. Da für Brandenburg aus dem MGE noch keine Trendauswertungen für die mittelhäufigen und häufigen Greifvogelarten für den Zeitraum 1995 bis 2009 erfolgten, wurden für diese Arten be­züglich der Bestandstrends ausschließlich die- bei manchen Greifvogelarten möglicherweise subopti­malen Ergebnisse aus dem Monitoring häufiger Brutvogelarten berücksichtigt.

Die ermittelten Trends für den 15 Jahre umfassen­den Zeitraum 1995 bis 2009 wurden entsprechend der prozentualen Veränderungen der Vergleich­

00 DER EEE ER ER EEE E 1995 1997 1999 2001 2003 2005 2007 2009

Abb. 14: Darstellung der im Rahmen des Monitorings häufiger Brutvogelarten erzielten Ergebnisse am Beispiel der Feldlerche. Links: alle drei Methoden(RK, PS, LK) und das gepoolte Gesamtresultat mit dem Bezugsjahr 2006; rechts: das gepoolte Gesamtergebnis mit Bezugsjahr 1995, wie es für die betrachteten häufigen und mittelhäufigen Beispiel­

arten dargestellt wird.

Fig. 14: Presentation of the results of the monitoring of common breeding birds taking the example of the Skylark. Left: all three methods(territory mapping, point counts, line transects) and the pooled total result; right: the pooled total

result based on 1995.