unterstrichen(MLUR 2000). In der Rückschau der Nachweise stellt sich die Lage der Zschornoer Population uneinheitlich, aber prinzipiell als äußerst dramatisch bezüglich des Fortbestandes der Art im Gebiet dar. Bis Anfang der 1990er Jahre kam es zu regelmäßigen Birkhuhnnachweisen in der Zschornoer Heide(MTB 4454, Bad Muskau/SPN ), danach dünnen sich die Nachweise des Birkhuhns stark aus. Erst zum Ende der 1990er Jahre und zu Beginn des neuen Jahrtausends nimmt die Zahl der Beobachtungen wieder zu, um später erneut einzubrechen. Zu einer zentralen Birkhuhn-Zählung im Jahr 2005 konnten zwar erstmalig wieder drei balzende Hähne gleichzeitig verhört werden, jedoch bereits im Folgejahr war die Situation erneut anders. Balzende Hähne wurden im Jahr 2006 überhaupt nicht festgestellt. Lediglich eine Henne konnte beim Sandbaden im Gebiet beobachtet werden. Insgesamt ist zu konstatieren, dass die Populationssituation als extrem angespannt und der Birkhuhnbestand als kurz vor dem Erlöschen zu bezeichnen ist.
Haselhuhn(Tetrao bonasia)
Für das Haselhuhn sind für Brandenburg nur drei Belege bekannt geworden(vor 1850, 1905, 1911/12 bei Jüterbog ), allerdings keine Brutnachweise. Nach ScHALow(1919) kam die Art scheinbar in früheren Jahrhunderten in Brandenburg vor, jedoch auch nur vereinzelt.
Seit 1994 läuft seitens der Forstwirtschaft ein Zucht- und Aussetzungsprogramm in PritzwalkHainholz/Prignitz . Es wurden jährlich bis zu 50-60 aufgezogene Tiere in der Prignitz(vor allem Forstrevier Heidelberg ) sowie vorübergehend auch in der Märkischen Schweiz und bei Fürstenwalde ausgesetzt. In der Folge gelangen sporadisch Sichtbeobachtungen und offenbar auch wenige Brutnachweise(R. Scholz, mdl.), wobei nähere Einzelheiten dazu unbekannt blieben. Eine aktuelle Bestandseinschätzung ist nicht möglich. Es ist jedoch anzunehmen, dass der Bestand nicht überlebensfähig sein dürfte. Aus Naturschutzsicht sind diese Aussetzungen sehr fragwürdig, da die IUCN -Kriterien für Wiederansiedlungsprojekte nicht geprüft wurden und zudem ganz offensichtlich nicht erfüllt sind(keine Kenntnis zu früheren Brutvorkommen; gebietsfremde Art; Genetik der Aussetzlinge; keine Bestandsüberwachung und Erfolgskontrolle).
Im Rahmen der Atlaskartierung gab es eine Sichtbeobachtung eines Hahnes im Revier Heidelberg im MTB 2839, Pritzwalk/PR .
Triel(Burhinus oedicnemus)
Von NiıcoLar(1993) werden zwei B-Nachweise („mögliches Brüten“) dieser bereits damals extrem seltenen Art für das MTB 3541, Brandenburg/BRB PM und das MTB 3553, Lebus/MOL ohne weitere Kommentierung dargestellt. In den Zeitraum der Kartierung von 1978-82 fällt auch eine weitere in NıcoLaAr(1993) nicht enthaltene Feststellung eines Paares, das sich zwischen den 31.05.-12.07.1982 bei Heinersdorf/UM im MTB 2951, Schwedt/UM aufhielt und balzte. Eine Brut konnte nicht festgestellt werden(DITTBERNER 1996).
Der letzte sichere Brutnachweis des Triels in Bran denburg und Berlin erfolgte 1976 an gleicher Stelle (DITTBERNER 1996). Gegenwärtig wird die Art nur ausnahmsweise in Brandenburg nachgewiesen.
Schwarzstirnwürger(Lanius minor)
Für die von NıcoLA1(1993) für das MTB 3349, Pröt zel/MOL ausgewiesene Brutzeitbeobachtung liegt keine Dokumentation vor, weshalb bereits keine weitere Berücksichtigung dieser Meldung in der Avifauna(ABBO 2001) erfolgte.
Im Zeitraum der ADEBAR-Kartierung hielt sich im Jahr 2005 ein Männchen vom 31.05.-26.07.2005 und ein Weibchen von 30.06.-10.07.2005 im selben Revier bei Lichterfeld im MTB 4448, Lauchham mer/EE -OSL auf(T. Schneider u. a. in DSK 2008). Es kam wohl aufgrund der späten Ankunft des Weibchens mit Sicherheit zu keiner Brut.
Der Schwarzstirnwürger ist in Brandenburg und Berlin ein Ausnahmegast und der letzte dokumentierte Brutnachweis erfolgte 1921(MAKATSCH 1966), während spätere Brutmeldungen(1926, 1928, 1976 in MakartscH 1981) nicht belegt sind(ABBO 2001).
Kurzzehenlerche(Calandrella brachydactyla)
In den Zeitraum der ADEBAR-Kartierung fällt der Nachweis eines vom 26.05.-06.06.2006 in der Lie beroser Heide (MTB 4052, Jamlitz/LDS -SPN ) anwesenden Männchens, das auch Revierverhalten durch anhaltenden Gesang und aggressive Auseinandersetzungen mit Feldlerchen zeigte(H. Haupt u. a. in DSK 2009). Da der Nachweis weit außerhalb des Brutgebietes der Art liegt, sich kein Weibchen einstellte und bisher kein Brutnachweis im Bearbeitungsgebiet erfolgte, ist im betreffenden Fall nur von einem länger anwesenden Ausnahmegast auszugehen.