und Teichralle, Arten der Röhrichte wie z. B. Rohrdommel, Zwergdommel, Kleinralle und Drosselrohrsänger und Brutvogelarten, die offenbar von den vorübergehenden Flächenstilllegungen profitierten, wie z.B. Wachtel, Raubwürger, Heidelerche, Schwarzkehlchen und Grauammer. Bei einigen Arten haben intensive Schutzbemühungen zu einer Zunahme geführt, wie z. B. bei Wiesenweihe, Wanderfalke, Großtrappe und Steinkauz. In den letzten Jahren haben sich aber auch Neozonen wie Nilgans und Mandarinente etabliert. Von den als häufig eingestuften Brutvögeln weisen Fasan, Straßentaube, Sumpfmeise, Mönchsgrasmücke und Sommergoldhähnchen den steilsten Bestandstrend auf.
Auf der anderen Seite ist bei insgesamt 69 Brutvogelarten und somit 37% der untersuchten 186 Arten, in den letzten 15 Jahren ein negativer Bestandstrend zu verzeichnen. Von Bestandsverlusten zwischen 21 und 50% sind insgesamt 40 Arten betroffen. Darunter sind überraschend auch einige weit verbreitete Arten zu finden, wie z. B. Habicht, Mauersegler, Neuntöter, Weidenmeise, alle drei Schwalbenarten, Trauerschnäpper und das Braunkehlchen. Besonders besorgniserregend ist die Tatsache, dass von den 46 als häufig eingestuften Brutvogelarten allein 16 Arten derartig hohe Bestandseinbußen aufweisen(z. B. Feldlerche, Star, Bachstelze, Grünfink). Einen negativen Bestandstrend zeigen nunmehr auch einige typische Waldvogelarten, deren Bestände lange Zeit als stabil galten. Einen negativen Bestandstrend weisen z. B. Arten wie Wintergoldhähnchen, Waldbaumläufer, Heckenbraunelle und Kernbeißer auf.
Bei insgesamt 29 Brutvogelarten ist die sehr starke Abnahme bereits als gravierend einzustufen, denn ihr Brutbestand hat sich in nur 15 Jahren mehr als halbiert. Von den mittelhäufigen Arten betrifft diese Entwicklung unter anderem Krickente, Rebhuhn,
Rothalstaucher, Wespenbussard, Kiebitz, Flussregenpfeifer, Turteltaube, Dohle, Haubenlerche, Steinschmätzer, Wiesenpieper, Gimpel, Girlitz und Bluthänfling. Brutvögel wie Spießente, Uferschnepfe, Kampfläufer und Seggenrohrsänger stehen auf Grund des anhaltenden Rückgangs inzwischen kurz vor dem Aussterben. Mit Feldsperling und Baumpieper weisen aber auch zwei häufige Brutvögel eine Abnahme von über 50% auf.
Unter den Vogelarten mit einem rückläufigen Bestandstrend befinden sich überproportional viele Langstreckenzieher, was auch auf zusätzliche Beeinträchtigungen auf dem Zugweg und im Überwinterungsgebiet hindeutet. Besonders dramatisch ist die Situation der in Brandenburg brütenden Limikolen, denn acht der insgesamt 11 regelmäßig brütenden Arten zeigen einen sehr stark negativen Bestandstrend. Die längere Zeit anhaltenden enormen Bestandsverluste bei den meisten Greifvogelarten sind überwunden. Allerdings nehmen Schreiadler und Habicht weiterhin stark und der Wespenbussard sehr stark ab.
Zunahme über 50% Zunahme 21 bis 50% Ab-/Zunahme-20 bis 20% Abnahme-21 bis-50%
Abnahme unter-50%
(a a A T T 05101520 25.30 35 4004550 55 Anzahl Brutvogelarten
Abb. 21: Kurzfristige Bestandstrends 1995-2009 in Bran denburg für 186 Brutvogelarten.
Fig. 21: Short-term population trends of 186 breeding bird species in the federal state of Brandenburg from 1995 to 2009.
5.7 Wirkungen auf die Vogelwelt in den Hauptlebensräumen
Agrarlandschaft: Besonders betroffen von Rückgängen zwischen den beiden Kartierzeiträumen 1978-82 und 2005-2009 waren viele Brutvogelarten der Agrarlandschaft. Dies unterstreicht auch eine jüngste Analyse für 42 ausgewählte Vogelarten der Agrarlandschaft in Brandenburg (LANGGEMACH & RysLavy 2010). Signifikante Bestandsabnahmen
zeigten 57% der betrachteten Arten, wobei 50% dieser 42 Arten stark oder sehr stark abnahmen mit Rückgängen zwischen 20 und 90%. Nur 24% der betrachteten Arten haben signifikant zugenommen. Überdurchschnittliche Bestandsrückgänge zeigten Arten des Feuchtgrünlandes, am Boden oder bodennah brütende Arten und Vertreter der