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OEHLSCHLAEGER, S.& RYSLAVY, T.: Ziegenmelker auf Truppenübungsplätzen
Tab. 3: Bestandsangaben des Ziegenmelkers aus großflächigen Kiefernforsten in Ostdeutschland
Gebiet Land erfaßte Anzahl| Abundanz
Fläche(ha)| sM sM/km?) Brandenburg 1.600
Sachsen 4.500
Beobachter/ Literatur
Forst Drahendorf
H. Haupt, 1996
Dahlener Heide LÖCHER(1982)
Wermsdorfer Forst LÖCHER(1982)
Diese geringe Besiedlung in den Kiefernforsten auf armen Standorten beruht auf der für den Ziegenmelker ungünstigen Habitatausstattung(fast ausschließlich monotone, dichte Bestände aus Kiefernstangenhölzer mit wenigen oder fehlenden Sandoffenstellen, Entwicklung eines dichten Krautunterwuchses durch Nährstoffeinträge aus der Luft, Nahrungsmangel infolge Biozideinsatz u.a.m.). Die Ziegenmelker-Reviere befinden sich hier fast ausschließlich an Aufforstungen mit breiten Wegen, Schneisen(z.B. Hochspannungsleitungs- oder Gastrassen) und Blößen.
noch um ein Vielfaches besser war, verdeutlichen folgende Literaturangaben, die sich allerdings z.T. auch auf(für den Ziegenmelker optimal ausgestattete) Kiefernheiden beziehen:
- Sehr hohe Siedlungsdichten(17 SM/km?) des Ziegenmelkers konnte DAUNICHT(1985) in der “Fahlen Heide”(Niedersachsen ), einer Kiefernheide, feststellen. Es handelte sich hierbei um eine zweijährige Brandfläche, auf der sich aufgelockerte Kiefernbestände aus 1-2m hohen Kiefern mit eingestreuten Calluna-Flächen und offenen Sandpartien entwickelten.
Jahren 10-19,4 sM/km? fest, wobei die höchsten Siedlungsdichten in lokalen Optimalhabitaten erreicht wurden. Durchschnittlich rechn.
et er für die Oberlausitzer Kiefernforste seinerzeit mit 10 sM/km?. - DORNBUSCH(1972) fand in Kiefernj Anfang der 1970er Jahren 7 sM/km?.
(1981) im Jahr 1976 4,3 sM/km?, davon 75% in Kiefernjungwuchs mit einzelnen Altkiefern(als
Singwarten), wobei Spitzenabundanzen von 9,6 sM/km?(260 ha) in trockener Kiefernheide erreicht wurden.
- Selbst im deutschlandweit bekannten NSG Lüneburger Heide(23.500 ha), wo 59 sM des Ziegenmelkers, vor allem in gehölzdurchsetzter Heidelandschaft und in lichten Kiefernwäldern
auf sehr mageren Standorten, im Jahr 1992 ermittelt wurden(LÜTKEPOHL& PRÜTER 1997), ist die entsprechende Dichte mit 0,25 sM/km? relativ gering.
Der Ziegenmelker, der in seinem Lebensrau Calluna-Flächen benötigt, Bereichen von Aufforstun
m in erster Linie offene sandige Bodenstellen und erreicht in den Kiefernforsten seine höchsten Siedlungsdichten in den gen und Jungwüchsen. Mit zunehmenden Bestandsalter und zunehmenkant ab. Aus den jungen Kiefernbewenn diese vom Jungwuchs ins Dickungs- und Kronenschicht schließt und Calluna-Flächen
der Bestandshöhe nimmt die Abundanz jedoch hochsignifi ständen verschwindet die Art aber schlagartig, Stangenholzstadium gelangen und sich die