Otis 20(2012): 55-60
Max Dornbusch
DornsuscH, M.(2012): Anmerkungen zur Avifauna im Bereich der Mark Brandenburg.
Otis 20: 55-60.
Einige in der Literatur unterschiedlich interpretierte Angaben zu den Arten Zwergschnepfe(Lymnocryptes minimus), Bekassine(Gallinago gallinago ), Doppelschnepfe(Gallinago media) und Zwergammer(Emberiza pusilla) für das Gebiet der Mark Brandenburg wurden überprüft und bewertet. Ergebnis: Von der Zwergschnepfe gibt es keinen Brutnachweis; von der Doppelschnepfe liegt ein ehemaliger brandenburgischer Brutplatz von 1884 in der Neumark/heutiges Polen ; von der Zwergammer gibt es zwei Nachweise, vom Oktober 1957 und vom April 1999.
DornBuscH, M.(2012): Remarks to some bird observations in the Margraviate of Brandenburg . Otis 20: 55-60.
Some literature statements of the species Jack Snipe(Lymnocryptes minimus), Common Snipe (Gallinago gallinago ), Great Snipe(Gallinago media), and Little Bunting(Emberiza pusilla) in Brandenburg with different interpretations were newly examined and corrected. Results: There is no breeding record for the Jack Snipe; the breeding site of the Great Snipe in the Neumark/Brandenburg 1884 is located now in Poland ; there are two records of Little Bunting in October 1957 and April 1999.
Dr. Max Dornbusch, Schöneberger Weg 7, 39264 Steckby
Die Bekanntgabe einzelner Vorkommen von einigen bemerkenswerten Vogelarten in Brandenburg Wird in der Literatur unterschiedlich interpretiert. Für die Arten Zwergschnepfe Lymnocryptes minimus, Bekassine Gallinago gallinago , Doppelschnepfe Gallinago media und Zwergammer Emberiza Pusilla werden hier die Ursprungsdaten um grundlegende Angaben erweitert und einer Bewertung unterzogen. Dabei werden nicht alle zustimmenden oder ablehnenden Veröffentlichungen angegeben, sondern nur wesentliche Arbeiten genannt.
Für spezielle Unterstützung meines Anliegens gilt G. Dornbusch, P. Dornbusch, J. Fiebig, S. Fischer , Dr. B. Nicolai, Dr. M. Päckert und S. Rick mein besonderer Dank.
Das Brutareal der Zwergschnepfe reicht ab einer Linie von Schonen/S-Schweden bis zur Biebrza/NE-Polen nach Osten über den Ural und Westsibirien hinaus bis an die Kolyma (M. B. PEDERSEN in HAGEMEIJER& BLAIR 1997, JOHANSEN 1961). Mögliche Vorkommen als Brutgast weiter westlich Wie im Jahr 1842 bei Stolp/Slupsk (Pommern ) und um 1875 in der ehemaligen Oberförsterei
Lubiathfließ /Netze-Bruch(Region Friedeberg/ Strzelce Krajenskie) sind nicht auszuschließen. Sie blieben aber weitgehend unbelegt(TomIALOJc 1976, F. HEnrıcı in SCHALOW 1876, 1919, GLUTZ VON BLOTZHEIM et al. 1977). Alle Brutangaben noch weiter westlich sind nicht nur in Frage zu stellen, sondern offensichtlich Fehlinterpretationen, von denen hier nur die Wesentlichsten dargelegt werden.
Am 30.4.1912 ist südlich Rosenthal und nordwestlich Groß Wusterwitz in der Provinz Sachsen , der Ort liegt seit 1953 im Land Brandenburg , ein Schnepfengelege mit vier Eiern von R. Stimming gefunden worden. Dieses wurde in seine Sammlung aufgenommen und zunächst wohl als Gelege der Zwergschnepfe angesehen.
Auf der handschriftlichen Originalkarteikarte von Dr. R. Stimming ist vermerkt:„Scolopax gallinula. Stumme Schnepfe. 4 Stück. 30. April 1912. ipse. Rosenthal(Kr. Jerichow II).“ Auf einer weiteren Karteikarte von Dr. W. Makatsch ist außer dem übernommenen Funddatum angegeben, dass das Gelege am 5.7.1955 aus der Sammlung Stimming übernommen wurde. Weiterhin sind die auch in MaKATscH (1974) publizierten Maße angegeben(MäDLow 2000; vgl. MAKATSCH 1958, 1966). Unklar bleibt der Ursprung eines Vermerks „L“ auf der Eischale und warum W. Makatsch den