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die Konzentrationen von 300 Flussseeschwalben und 2.500 Mauerseglern außergewöhnlich. Mit 165 Kolbenenten wurde im Teichgebiet Peitz eine neue Höchstzahl registriert. Die Anzahlen der im Unteren Odertal Ende Mai anwesenden Weißbartseeschwalben(380) und Weißflügelseeschwalben (2.250) sprengten jeden bisherigen Rahmen. Verspätete Nachzügler rasteten von der Samtente am 8.5. und vom Zwergsäger am 27.5.
Der Sommer startete im Juni um ein Grad wärmer als im Mittel und es war viel zu trocken, denn ab dem 8.Juni gab es keinen nennenswerten Niederschlag. Die Niederschlagsbilanz wurde dann durch einen zu nassen Juli wieder leicht ausgeglichen. Mit einer Durchschnittstemperatur von über 22 Grad lag der üblicherweise heißeste Monat des Jahres jedoch um fast fünf Grad über dem Mittel und war damit der drittwärmste Juli der letzten 100 Jahre. Auch der August war ein Grad wärmer als üblich. Rekordwerte erreichende Regenmengen, die sich auf das Vierfache der sonst gewöhnlichen Menge summierten, führten in einigen Regionen(zB. Oderbruch , Elsterniederung, Schraden) zu erheblichen Überschwemmungen.
Unter den Brutvögeln ragten die alles Bisherige übertreffenden Ansiedlungen von 600 Paaren der Weißflügelseeschwalbe und 76 Paaren der Weißbartseeschwalbe im Unteren Odertal besonders heraus. Leider gingen alle Bruten durch die Polderflutung verloren. Das gleiche Schicksal ereilte dort ebenfalls die Brut eines Stelzenläuferpaares, womit auch die insgesamt 6. Brut wie alle anderen zuvor scheiterte. Erfreulich waren nach dem Fehlen im Vorjahr nun wieder drei singende Männchen des Seggenrohrsängers im Unteren Odertal . Sicherlich die gleiche Heringsmöwe wie bereits im Jahr 2009 brütete erneut gemeinsam mit einer Mittelmeermöwe auf der Insel im Sedlitzer See und sorgte für den zweiten Brutnachweis. Einen besonders extremen Bestandseinbruch gab es bei der Schleiereule, sicher als Folge des schneereichen und strengen Winters.
Der ausklingende Heimzug hatte auch in der ersten Junihälfte mit Purpurreiher, zwei Odinshühnchen, Lachseeschwalbe(7. Nachweis), insgesamt acht Bienenfressern, zwei Grünlaubsängern und einem Balkan - oder Maurensteinschmätzer(2. Nachweis) weitere Überraschungen an seltenen Vögeln
Otis 21(2014)
zu bieten. Ab Ende Juni und im Juli rasteten auf den vom Hochwasser freifallenden Polderflächen im Unteren Odertal sehr viele Wasser- und Watvögel unter denen die frühsommerlichen Konzentrationen von 700 Schnatterenten, 400 Löffelenten, 850 Graureihern, 500 Bruchwasserläufern und 180 Steppenmöwen besonders zahlenstark waren. Als seltener Gast folgte eine Fischmöwe der Oder, und sehr wahrscheinlich derselbe Vogel wurde einen Tag später auch am Berliner Müggelsee beobachtet (7. Nachweis). Mit den hohen Temperaturen erschien Anfang Juli Brandenburgs zweiter Kaiseradler. Während des beginnenden Wegzuges waren im August die Trupps von 22 Schwarzstörchen sowie 120 Weißstörchen, eine Ansammlung von 5.000 Mehlschwalben und unter den seltenen Arten ein Säbelschnäbler, zwei Steppenkiebitze(denen im Herbst noch vier weitere Vögel folgten), ein Mornellregenpfeifer, zwei Odinshühnchen und eine Brachschwalbe besonders beeindruckend.
Im Herbst gestaltete sich der September mit fast der doppelten Regenmenge ebenfalls deutlich zu nass. Während im Oktober der Regen etwas Pause machte, fielen im November erneut 300 Prozent des sonst normalen Niederschlags. Die Durchschnittstemperatur lag im September und November im Bereich des Normalen, fiel im Oktober aber ein Grad kälter als üblich aus. An den letzten vier Novembertagen herrschte Dauerfrost und es bot sich ein Vorgeschmack auf die nachfolgend lang anhaltende Kälteperiode.
Der September war vor allem geprägt durch sehr gute Rastbestände von Limikolen auf den überfluteten Flächen im Oderbruch , der Ziltendorfer Niederung und in der Elsterniederung. Allein im mittleren und südlichen Oderbruch hielten sich in der ersten Septemberhälfte bis zu 55.000 Kiebitze auf. Früh erschienen auch sehr viele Goldregenpfeifer, wobei eine Ansammlung von 6.000 Individuen besonders ‚herausragte. Im gleichen Zeitraum konnten auch zwei Sumpfläufer und zwei Graubruststrandläufer festgestellt werden. Daneben glückten Beobachtungen von einem Seidenreiher, einem Trupp von neun Bienenfressern, einer frühen Spornammer am 18.9. und einer Steppenweihe. Im Oktober schlossen sich dann eine weitere Steppenweihe, noch ein Graubruststrandläufer und zwei Spornammern an sowie ein