Heft 
Band 21
Seite
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Abb. 1: Lage des Brutplatzes am Wohnblock. Fig. 1: Location of a breeding site on a block of flats.

Weitere, bisher an der beschriebenen Giebel­wand beobachtete Brutvögel sind fast alljähr­lich- Haussperling Passer domesticus , jahrweise Feldsperling Passer montanus, Blaumeise Parus caeruleus und Kohlmeise Parus major sowie seit 2011 auch Mauersegler Apus apus . Alle diese Ar­ten brüteten in Nistkästen auf dem unmittelbar unterhalb der Baumläufer-Niststätte befindlichen Balkon. Der Star Sturnus vulgaris brütete in einem wohl von einem Specht in die Styropordämmung geschlagenen- Loch in der benachbarten Wandflä­che(Abb. 1, rechte Fassadenhälfte). Alljährlich für nur wenige Tage im Mai nutzten Fledermäuse den Hohlraum unter dem Ortblech auf der Südseite des Hauses, wie an Kotpillen auf den darunter liegen­den Fensterbrettern festzustellen war.

Otis 21(2014)

Abb. 2: Regelmäßig zum Aufsuchen des Nestes genutzter Wandabschnitt. Fig. 2: Part of the wall regularly used to reach the nest.

Bruten beider Baumläuferarten an Bauwerken sind in der Region nicht ungewöhnlich. Für Bran­ denburg verweist Haupt(2001) auf die häufigere Nutzung baulicher Strukturen durch den Garten­baumläufer gegenüber dem Waldbaumläufer C. familaris. Auch Avifaunen angrenzender Bundes­länder beschreiben einen hohen Anteil von Gebäu­debruten zB. für Sachsen(STEFFENS& ERNST 1998). Ähnliche Verhältnisse gelten für das übrige Areal der Art. Im Rheinland wurden unter 137 erfassten Paaren des Gartenbaumläufers 29 Gebäudebruten registriert. In Polen wurden sieben von 48 unter­suchten Paaren und in der damaligen CSSR 35 von 111 Paaren des Gartenbaumläufers an Bauwerken ge­funden- aber auch sechs von 101 Paaren des Wald­baumläufers. Zum Nisten erfolgte die Nutzung ver­