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Otis 21(2014)
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kann man als Außenstehender kaum ermessen. Dabei ist es, wie in der Einleitung dargestellt, nicht immer gelungen, wirklich alle verfügbaren Daten einzubinden. Immer wieder gibt es im Text Hinweise auf publizierte Ringfunde, deren Originalda
ten offenbar nicht verfügbar waren und die deshalb auch nicht in den Karten dargestellt sind. Es fehlt beispielsweise eine Artbearbeitung des Seggen
rohrsängers, obwohl es(laut Handbuch der Vögel Mitteleuropas) zumindest einen Fernfund gibt. Ist der Fund übersehen worden, oder gehört er zu
DEUTSCHER RAT FÜR VOGELSCHUTZ& NATURSCHUTZBUND DEUTSCHLAND(Hrsc.)(2013): Berichte zum Vogelschutz, Band 49/50. ISSN 0944-5730. Bezug: Landesbund für Vogelschutz, Eisvogelweg 1, 91161 Hilpoltstein , bzv@lbv.de.(6)
Die Schriftenreihe hat sich längst zum unverzichtbaren Organ des wissenschaftlichen Vogelschutzes entwickelt und enthält wichtige Beiträge, die sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen des Vogelschutzes und seiner Umsetzung befassen. Im aktuellen Heft gibt es neben verschiedenen Berichten der Verbände und aktuellen Nachrichten Artikel über regenerative Energien und Vogelschutz, Schwellenwerte für die Anwendung des 1-%-Kriteriums bei rastenden Wasservögeln, Vogelschutz in der Agrarlandschaft der Hellwegbörde, Vogelverluste an Glasscheiben und den Umgang mit Neozoen. Wie in jedem Heft gibt es auch diesmal einen Spaß-Artikel mit einer Klassifizierung von „Ornietypen“, denen sich jeder Leser zuordnen kann.
Am wichtigsten und, interessantesten an diesem Heft ist aber die erste Rote Liste wandernder Vogelarten in Deutschland , die von einem Team aus fünf Autoren vorgelegt wird. Ziel ist es, nach langjährigen-guten Erfahrungen mit Roten Listen der Brutvogel ein ähnliches Instrument auch für den Schutz migrierender Vogelarten einzuführen. Dazu werden zunächst die zu betrachtenden Vogelarten definiert: Diese müssen regelmäßige Wanderungen aufweisen, dürfen nicht nur ausnahmsweise in Deutschland vorkommen oder vorgekommen sein und es muss ein bestimmter Prozentanteil des
denjenigen publizierten Funden, die sich laut Einleitung als fehlerhaft herausgestellt haben? Da wäre ein kurzer Hinweis auf wichtige publizierte Funde, die sich als nicht haltbar erwiesen haben, zum besseren Verständnis hilfreich gewesen.
Insgesamt ist der Atlas wärmstens zu empfehlen, gibt er doch Einblicke in das Zugverhalten der Vögel, die vielen Feldbeobachtern völlig neu sein dürften.
Wolfgang Mädlow
Herkunftsbestandes nach Deutschland kommen. Die so ermittelten 305 Vogelarten inklusive einiger abgrenzbarer Unterarten und Populationen werden dann mittels eines Schemas den Gefährdungskategorien zugeordnet. Ganz ähnlich wie bei der Brutvogel-Liste gehen Bestandsgröße, langfristiger und kurzfristiger Trend und Gefährdungsfaktoren in die Bewertung ein. Schließlich wurden 71 Arten einer der Gefährdungskategorien zugeordnet und 31 Arten stehen auf der Vorwarnliste. Im Vergleich zu den Brutvögeln ist die Datenlage bei Durchzüglern und Rastvögeln sehr viel schlechter. Während den Ermittlungen des langfristigen Trends eine gründliche Literaturstudie vorausging, beruhen die Angaben für Bestandsgrößen und kurzfristige Trends auf Expertenschätzungen. Die Qualität der Schätzungen kann kaum beurteilt werden. Selbst Experten dürfte es nicht leichtfallen, beispielsweise Bestandsgrößen und 25-jährige Trends der Rastbestände von Arten wie Buchfink oder Sperber zu schätzen. Leider unterblieb die Expertenabfrage für die Wasservogelarten, für die konkrete langjährige Daten aus den Wasservogelzählungen vorliegen. Hier hätte man einmal solche Expertenschätzungen mit realen Daten vergleichen können. Insofern gibt es sicherlich erhebliche Unsicherheiten bei den Grundlagen für die Gefährdungseinstufungen. Aber hieran kann weiter gearbeitet werden und es ist durchaus vorstellbar, dass sich aus zentralen Datensammlungen wie ornitho.de zukünftig auch objektive Indikatoren für Rastbestandsentwicklungen ableiten lassen.
Wie die Rote Liste in der praktischen Naturschutzarbeit akzeptiert wird, muss sich erst noch