Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg
Zudem soll die Stelle eines„Polish-German Aquatic Warbler conservation officer” geschaffen werden, um die grenzübergreifende Umsetzung von Schutzmaßnahmen zu koordinieren. Die dritte Empfehlung richtet sich an Frankreich : Aufgrund der besonderen Bedeutung der Bretagne für durchziehende und rastende Seggenrohrsänger soll dort ein langfristiges Monitoring aufgebaut werden, mit dessen Hilfe alljährlich der Reproduktionserfolg der Weltpopulation eingeschätzt werden kann. Schließlich bleiben weiterhin zahlreiche Fragen zu den afrikanischen Wintergebieten offen, die in den relevanten Ländern beantwortet werden sollen.
Vom 04. bis 06. September 2015 organisierte die Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt) in Zusammenarbeit mit dem laufenden EU LIFE+-Projekt Schreiadler im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ihr 2. Schreiadlersymposium. Schwerpunkt war die schreiadlergerechte Landnutzung. Einhundert Greifvogel-Experten, Landbewirtschafter, Behörden- und Verbandsvertreter kamen nach Chorin , um Strategien gegen den Bestandsrückgang des Schreiadlers zu entwickeln und zu diskutieren.„Neben der intensiven Landnutzung setzt die ausufernde Nutzung
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durch Windkraftanlagen dem Schreiadler zu“ sagte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt , DeWiSt-Alleinvorstand in seiner Eröffnungsrede.
Den Konflikten zwischen Schreiadlerschutz und Windindustrie widmete sich auch ein Vortrag aus der Vogelschutzwarte. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen standen jedoch laufende Projekte zu einer angepassten Landnutzung für den Schreiadler. In einem durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN ) geförderten Modellprojekt in MecklenburgVorpommern erprobt die DeWiSt gemeinsam mit engagierten Landwirten, wie eine schreiadlerfreundliche Landnutzung in die Betriebskonzepte integriert werden kann. Die Betriebsleiterin Lydia Stark aus der Feldberger Seenlandschaft betonte: „Der Schreiadler ist ein Wahrzeichen für unsere Region. Wenn der Schreiadler ausstirbt, stirbt auch ein wichtiger Teil unserer Naturlandschaft.“ Über das brandenburgische EU LIFE+-Projekt Schreiadler berichtete das Teammitglied Benjamin Herold. In diesem Projekt sind vor allem die Maßnahmen zum Wasserrückhalt und zum Moorschutz erwähnenswert, darüber hinaus erfolgen auch Aufwertungen auf Nahrungsflächen. Aus der Region kam weiterhin