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Band 22
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Aktuelles aus der Staatlichen Vogelschutzwarte Brandenburg

Zudem soll die Stelle einesPolish-German Aquatic Warbler conservation officer geschaffen werden, um die grenzübergreifende Umsetzung von Schutz­maßnahmen zu koordinieren. Die dritte Empfehlung richtet sich an Frankreich : Aufgrund der besonderen Bedeutung der Bretagne für durchziehende und ras­tende Seggenrohrsänger soll dort ein langfristiges Monitoring aufgebaut werden, mit dessen Hilfe all­jährlich der Reproduktionserfolg der Weltpopula­tion eingeschätzt werden kann. Schließlich bleiben weiterhin zahlreiche Fragen zu den afrikanischen Wintergebieten offen, die in den relevanten Ländern beantwortet werden sollen.

Vom 04. bis 06. September 2015 organisierte die Deutsche Wildtier Stiftung (DeWiSt) in Zusammen­arbeit mit dem laufenden EU LIFE+-Projekt Schrei­adler im Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin ihr 2. Schreiadlersymposium. Schwerpunkt war die schreiadlergerechte Landnutzung. Einhundert Greif­vogel-Experten, Landbewirtschafter, Behörden- und Verbandsvertreter kamen nach Chorin , um Strate­gien gegen den Bestandsrückgang des Schreiadlers zu entwickeln und zu diskutieren.Neben der inten­siven Landnutzung setzt die ausufernde Nutzung

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durch Windkraftanlagen dem Schreiadler zu sagte Prof. Dr. Fritz Vahrenholt , DeWiSt-Alleinvorstand in seiner Eröffnungsrede.

Den Konflikten zwischen Schreiadlerschutz und Windindustrie widmete sich auch ein Vortrag aus der Vogelschutzwarte. Im Zentrum der Vorträge und Diskussionen standen jedoch laufende Projekte zu einer angepassten Landnutzung für den Schreiad­ler. In einem durch das Bundesamt für Naturschutz (BfN ) geförderten Modellprojekt in Mecklenburg­Vorpommern erprobt die DeWiSt gemeinsam mit engagierten Landwirten, wie eine schreiadler­freundliche Landnutzung in die Betriebskonzepte integriert werden kann. Die Betriebsleiterin Lydia Stark aus der Feldberger Seenlandschaft betonte: Der Schreiadler ist ein Wahrzeichen für unsere Re­gion. Wenn der Schreiadler ausstirbt, stirbt auch ein wichtiger Teil unserer Naturlandschaft. Über das brandenburgische EU LIFE+-Projekt Schreiadler berichtete das Teammitglied Benjamin Herold. In diesem Projekt sind vor allem die Maßnahmen zum Wasserrückhalt und zum Moorschutz erwähnens­wert, darüber hinaus erfolgen auch Aufwertungen auf Nahrungsflächen. Aus der Region kam weiterhin

Abb. 7: Die Teilnehmer der Fachtagung und der Mitgliedsstaatenkonferenz zum Memorandum of Understanding im Nemunas-Delta (Litauen ) vor dem größten Seggenrohrsänger der Welt(Foto: Litauisches LIFE+-Projekt).

Fig. 7: Participants in the scientific conference and meeting of the signatories of the Memorandum of Understanding for the Aquatic Warbler Acrocephalus paludicola in the Nemunas Delta (Latvia), in front of the worlds largest Aquatic Warbler.