236
Item mit den gewedden von den gaſt clagen und auch demſelben clag gelt ſoll es gehalten werden wie von alters, von dem gewedde 30 ſtendaliſche ſchilling und der clag ſechs pfenning.
Und was alſo allenthalben In dem gericht gefellet ſoll der Richter empfahen und ytzt uff Reminiſcere ſchirſt kommen anno nono berechen verantworten und ſo fur und fur Jerlichen uff Reminiſcere.
Der obgnant Rudinger Lamprecht hat vor den Rethen den geburlichen eydt gethan und geſwo— ren. actum mitwochs In der heiligen pfingſtwochen anno octavo.
XXIV. 1509. Aufnahme von Juden in die Staͤdte der Mark.
Vonn gots gnaden wir Joachim u. ſ. w. Bekennen 20, das wyr aus redlichen urſachen uns dartzu bewegend diſe hyrnachgeſchryben Juden In unſer Allten marck unnd prignitz wonende, Nemlich zu Sten—| dal Marx Jud, gibt funftzig gulden, Dictus 20 gulden, zu Gardeleg Davit Jud gibt zehen gulden, Jacob und fein Son 4 gulden, zu Soltwedel Michel und ſeligman 30 gulden, zu Sehauſen Gorden 8 gulden, Joſep 8 gulden, zu Werben Joſep 8 gulden, Edel Judin 4 gulden, zu Tangermundt Elyas und Gordan fein tochterman 15 gulden, zu Havelberg, Haß, Davit und Abraham 10 gulden, Moſche Jud 8 gulden, zu kyritz Fibiß 10 gulden, Haß und moſch zehen gulden, zu Britzwalck moſche 12 gulden, Nathan ſein tochterman 8 gulden, zu Perleberg Schmohel unnd meyr 12 gulden, zu Lentzen Wolf und moſch 8 gul= gen, zu Brandem burg groß Jacob 16 gulden, Sloman 10 gulden, zu Nowen mendel 5 gulden, zu Cotbus natan 10 gulden zu Zynns, dohin dhann ein yeder wie obſtet geordent iſt mit Iren weybern, kynn— dern, ſlechtern und Andrem Irem notdurfftigen gebrotem Inngeſynnde, doch ſich Ir Iglicher mit frombden pers ſonen und ubrigem geſynnde nicht zu beladen, widerumb aufs new und in gemein drey Jar nechſt nacheinander volgend die Itzt auf das ſchirſtkomend new Jar angeen ſollen, die obgnanten alle unnd Ir yeder beſonder ſampt aller Irer hab und gutern In unnſer ſonderlich verſprechnus ſchutz und ſchirm aufgenohmen und Inen dartzu unnſer ſicher fridſam und ungeverlich gleit gegeben unnd befreyet haben, volgender Meynung Alſo das Sy in unnſern Stetten der Alltenmarck und prignitz ein Yglicher dohin Er wie oblaut vor geordent, woh— nen und in unnſernn Landen aufrichtige und redliche hendl mit kauffen und verkauffen treyben, handlen und wandlen mogen vor yederman ungehindert das deßhalben nicht clag uber ſie komen, darvon ſie auch in unnſern zollen geben ſollen, wie von Alters mit Juden herkomen, wo aber dieſelben Juden den criſten gelt auf Ir an ſuchen leyhen werden, wie ſy ſich des under einander nach billigkeit vertragen, laſſen wyr geſcheen, doch ſollen Sy von einem yglichen gulden wochenlich uber 2 pf. nicht nehmen, unnd ſoll Inen uber geſchenck und hohern wucher in unnſern gerichten nicht geholfen werden, Sonnder wo deßhalben clagen geſcheen, das und den fallen laſſen. Ob auch geſchee, das Sy unwiſſentlich auf geſtoln oder geraubt gut ungeverlich gelihen hetten, daſſelbe gut ſy nicht verleugkenen ſunder dem es zuſteet auf ſein anſuchen umb ſolich gellt als ſy darauf gethan, an alle wucher volgen laſſen, wo aber derſelb criſt Zweyfel daran hett, das Er darauf ſovil nicht gethan, ſol der Jud mit ſeinem Rechten wie allweg hier Inn Lannden geubet unnd hergebracht, behalten das Er ſovil und nicht weniger darauf gelihen hett, wurden ſy auch beſagt mit untzimlicher ſage, wollen wyr fie zu billicher Anntwort geſtatten unnd nach erfynndung der that geparen, auch wie gewonlich unnd von Alter herkomen iſt bleyben la fen, Sie ſollen auch in kein frombde gericht, geiſtlichs oder werntlichs gezogen werden, Beſondern wer ſie anzuſprechen hat oder vermeint, ſoll das thun In den gerichten oder vor dem Rath dar ſy unnd Ir Jeder geſe ſen ſein, wo ſie aber aldar nicht mochten entſcheiden werden Alßdann ſoll man ſie allerſeits vor unns oder unnfer Nethe zu entlichem außtrag weyſen, aldar gewonlicher handlung nach, In gezeugknus und Anndrer Rechtfertigung unnd erkenntnus, als zwiſchen criſten und Juden volfaren ſoll werden, auf ſolichs haben ſie ſich mit