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XXXVI. 1517. Kaiſerliches Privilegium wegen des pommerſchen Wappens.
Wir Maximilian von gots gnaden Erwelter Romiſcher kayſer zu allen tzeiten merer des Reichs In Germanien u. ſ. w. Bekennen ꝛc. das unnß der hochgeboren Joachim Marggrave zu Branden, burg ꝛc. unſer lieber Oheim Churfurſt und Rat hat zu erkennen geben, Wiewol weiland unſer lieber herr und vatter keiſer Fridrich loblicher gedechtnus In crafft und nach vermogen der Brieff privilegien und gerechtigheit, ſo das haus und Churfurſtentumb Brandenburg uber die Furſtentumb und Lande Stettin, Pomern, Caſſuben, Wennden und Rugen gehabt, ein Urteil und Declaration geben und geſprochen Und darInnen dieſelben furſtentumb und Lannde Weiland Fridrichen dem anndern des namens und Albrechten gebruedern Marggrafen zu Brandenburg als ledig und heimgefallen mit allen freiheiten, gerechtigheiten, titel, Wappen, Cleinot und aunder gnaden und rechten Rechtlich zuerkant und wie ſich geburt gelihen, Und die gemelt ten Marggraven Fridrich und Albrecht ſich ſollicher Furſtentumb, Lande, titel und Wappen darauff angenomen und gebraucht, Auch nachmalen der hochgeborne Poxleve hertzog zu Po mern unſer lieber Oheim und Furſt von dem hauß und Churfurſtentumb Brandenburg dieſelben Furſtentumb und Lande zu lehen empfangen, So hab doch unangeſehen und ober das alles und an ſeiner lieb als regierenden herrn und Churfurſten des hauß Brandenburg wiſſen und zugeben, der gedachte hertzog Poxleve vot etlichen vorſchinen Jaren von uns der benanten furſtentumb Land, Wappen und Eleinot ettlich Veren— derung erlangt und außgebracht, Villeicht der meynung und geſtalt das ſolchs in kunfftig Zeit dem hauß und Churfurſtentumb Brandenburg zu Abbruch und nachteil gedeyen und komen ſolle und domit aber ſolichs verhutt werden und das haws und Churfurſtentumb Brandenburg bey ſeinen Privilegien, gerechtigheiten, geſprochen Urteilen, erkentnuſſen, declarationen, verleihungen und lehenſchafften, auch den Wappen und Cleinoten der Fur ſtentumb und Lannde wie obſteet und wie von alter herkomen iſt beleiben und Ime die obberurt verenndrung
kein nachteil oder abbruch bringen muge, bat er unns dorauff Ime hirinne gnediglich zu furſehen und wenn wir
nue In gebung obgemeldter verendrunge der beſtimbten Furſtentumb und Lannde Wappen und Eleinot und der ſachen dermaſſen wie itzo nit lauters wiſſens getragen, noch auch unſer will und gemuet nit geweſen und noch
nit iſt, dem haws und Churfurſtentumb brandenburg dardurch Ichts zu entziehen oder In einichen nachteil zu A
fueren, das wir demnach aus denſelben und andern redlichen urſachen unns darzu bewegennd mit wolbedachtem
muet, guetem Nate und Rechter wiſſen, declarirt erclert und geordent haben, Declariren ercleren und ordnen
das alles hiemit von Romiſcher keiſerlicher macht volkomenheit wiſſentlich In crafft diß brieffs und maynen und wollen, das die obberurt ennderung der obgedachten Furſtentumb und Lannde Stettin, Pomern, Caſſuben, Wenn den und Rugen Wappen und Cleinot, die wir auf hertzog Poxleven zu Pomern anſuchen wie obſteet getan, dem
haus und furſtentumb Brandenburg, noch auch unſerm lieben Oheim und Churfurſten Marggraf Joachim 4
und feinen Erben oder nachkumen, Churfurſten und furſten zu Brandenburg an obbeſtimbten Iren Privilegien,
gerechtigheiten, erkenntnuſſen, lehenſchafften, verleyhungen, Wappen und Cleinotten ſolcher Furſtentumb und Lannde kein nachteil abbruch oder mynderung bringen, Sonder gantz unſchedlich ſein und ſich der alten Wappen und Cleinot obbemeldter furſtentumb und Lannde wie von alter herkomen iſt, und dieſelben hier Inn in mitte diß unſers briefs gemalet und mit farben eigentlichen außgeſtrichen ſein, die wir denn fur die Rech ten alten Wappen und Cleinot ſolcher Furſtentumb und Lannde hiemit erkennen unangeſehen und onverhindetberurter unſer Vorenndrung prauchen, die haben und furen ſollen und mogen ongeverde. Mit urkunt diß brief beſiegelt mit unnſerm anhangenden Inſiegel, Geben zu Bredaw In Brabant am zehenten tag des Monat Aprilis. Nach Chriſti geburt 1517 unnſerer Reiche des Romiſchen Im zwei und dreiſſigeſten und des hunget⸗ J
ſchen Im acht und zweintzigſten Jaren.
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