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ſein mochten unverhindert, mit gleicher derogation und vernichtung derſelben, alles laut diſes unſers gemeynen Edicts unnd mandats, der wir deiner lieb hiemit auch uberantworten laſſen, auch allenthalben Im Reich durch bie obrikeſt Iren undertanen verkundt werden ſoll, So bevelhen wir deiner lieb hiemit von Romiſcher keyſerlicher macht Ernſtlich gebietend, und wollen das du obgemelt Edict, die Erbſchafft belangend, deinen undertanen und vorwanbten allenthalben furderlich und gnugſamlich anzeygeſt, offentlich verkundeſt und mit ernſt daruber halteſt, domit die obgedachten ordinungen geſtracks voltzögen und den gelebt werd, daran thut dein lieb unſer ernſtlich meynung, So wir damals kurfurſt des heyligen Reichs ſolich ordinung mit allen Stenden des Reichs beſchloſſen und angenommen, und mit denſelben unſern prelaten und Reten, wie obſtet auff Elſabeth kurtz vergangen alhir Rath gehalten und befunden, das die ſelb ordinung naturlich billich und recht Iſt, Bevelhen wir euch daruff mit ſonderm ernſt, das Ir von der Zeyt, als nemlich des 27ſten tag Novembris Anno ꝛc. 21 an wie obſtet und nach laut keyßerlichs mandats und Regiments beſluſß In allen den erben, ſo von der Zeit an bißher und nue furder gefallen ſein und fallen werden, die ſelben ordinung der erbſchichtung nach obberurter meldung und nicht weyter oder anders haldet und alſo die zwiſchen Brudern und Sweſtern und Bruder und Sweſterkindern nehmet und gebet, auch zu recht erkennet, doch wo ymandt von den außlendiſchen euch als den unſern die Erbſchichtung dermaßen wie angetzeigt nicht geben noch volgen laſſen wollten, dem oder denſelben ſolt Ir und ander die unſern das erbe dergeſtalt auſſer lands zu reichen auch nicht ſchuldig ſein, euch nach unſer gantzen meynung wiſſen zu richten, verlaſſen uns auch des alſo ernſtlich von euch zu gefcheen. Datum koln an der Sprew am tag Lucie Anno 2c. 2.; S. Ledebur Archiv 5. p. 320.
LXXIII. 1523. Churfuͤrſtl. Beſtaͤätigung eines wechſelſeitigen Teſtaments.
Wir Joachim ze. kurfurſt ꝛc. Bekennen Das fur uns kommen und erſchynnen ſeyn, unßer Lieb getrewen Mertynn Bellin Burgermeyſter unßer Alden Stadt Brandenburg, und Margaret ha ſeynn Eelich Haußfrawe und uns bericht wie ſy ſich beyde aus fruntlicher Lieb unnd Zuneygung an geburenden ſtellen mit einander voreyniget vermacht und begabth hetten, dermaſßen welchs vor dem andernn nach dem willen gottis Todlich abeging, was das ander dann Im leben Irer guttere haben und gebrauchen ſolle, wye ſolchs Inn das Scheppfenbuch der Altenſtadth Brandenburg vortzihent und von worth zu worth hirnach volget alßo Lautend: vor uns Richter und Schepfen der Aldenſtabt Brandenburg Seyn erſchynnen, der Erbar Merten Bellin ſampt ſeynner Eelichen Haußfrawen Margarethenn und haben aus ſonderlicher lieb So eynes zu dem andern tragt, eynner dem andern vormacht denn gebrauch Aller Irer gutter, Alſo welcher untter Inen des Andern todt erlebin wirdt, das derſelbige ſich aller gutther fo ſy habenn und beſitzenn, beweglich und unbeweglich dy Zeyth Lebends vor Alle erbenehmen ungehindert gebrauchen mag unnd hat Fraw Margaretha zu ſolcher vormachunge Erwelth, gekoren, auch nebin ſich gehat zu Iren vormundenn und Tutorn den Erſamen Bartholomeus Schultzee Rathman gedachter Altenſtad Brandenburg, Geſchehin am Montag nach petri und pauli Anno 2c. 23. Darauff demutiglich gebeten Inen als der Landesfurſth ſolch Ir voreynung vermechnus und begebung gnediglich zu Conftrmiren und zu beſtetigen, des haben wyr angeſehen Ir czimlich und billich bette unnd Inen dieße Ir vormechnus unnd begabung aus furſtlicher obrikeyt und fo vil wir des zu thun haben Confirmirt und beſtittiget, Confirmiren und Beſtetten auch die in craffth und macht dits brives ꝛc. Datum am tag Nativitatis Marie Anno ꝛc. 23.