Heft 
Band 19
Seite
64
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Otis 19(2011)

Abb. 9: Die ständig wachsende Zahl der Windräder und die massive Ausweitung des Maisanbaus beeinträchtigen nachhaltig die Lebensraumqualität der Großtrappen in Brandenburg . Nach der Errichtung eines Windparks auf der Zitzer Hochfläche(2003, Kreis Potsdam-Mittelmark, Foto) haben die Tiere nicht nur diesen Brutplatz und wichtigen Wintereinstand räumen müssen, sondern meiden seitdem bis auf eine kleine Restfläche das gesamte Brandenburger EU -SPA Fiener Bruch . Foto: H. Litzbarski.

Fig. 9: The constantly growing number of wind engines and the massive growing of maize strongly worsen the habitat quality of Great Bustards in Brandenburg . After the installation of a wind farm on the Zitzer plateau(2003, district

Potsdam-Mittelmark , picture) the birds not only had to evacuate this breeding area and important wintering ground but also avoid the entire EU -SPA Fiener Bruch except for small remnants.

Fortpflanzungsgruppe signalisieren(LITZBARSKI et al. 1987).

5. Zur Entwicklung 1990 bis 2010

Im Jahr 1988 hat das Ministerium für Land-, Forst- und Nahrungsgüterwirtschaft der DDR einer extensiven Grünlandnutzung auf insgesamt 2.500 ha an der Unteren Havel und den Groß­trappengebieten Havelländisches Luch und Belziger Landschaftswiesen zugestimmt. In den Trappen­gebieten konnte außerdem 1% der Ackerfläche aus der Nutzung genommen werden. ErsteTrappen­streifen wurden auf bevorzugten Brutflächen angelegt, um zur Fortpflanzungszeit Ruhe und eine ausreichende Futtergrundlage für die Küken zu gewährleisten. Die betroffenen Betriebe wurden mit 1.000 DDR -Mark/ha für die Ertragseinbußen entschädigt. Damit war der Einstieg in die Erhaltung von Großtrappenlebensräumen ge­schafft.

In den 1990er Jahren setzte sich diese hoffnungs­volle Entwicklung fort. Bis 1998 haben zur Erhaltung des Trappenlebensraums das Umweltministerium 1.373 ha und der Förderverein Großtrappenschutz e.V., der von seiner Gründung an effektiv von der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt/Main unterstützt wurde, insgesamt 937 ha Agrarfläche

in den Einstandsgebieten Havelländisches Luch und Belziger Landschaftswiesen gekauft. Zusammen mit dem Vertragsnaturschutz und Förderprogrammen der EU , einschließlich eines EU­Life-Projektes, konnte in beiden Einstandsgebieten bis 1998 auf rund 5.000 ha eine naturschutz­orientierte Bewirtschaftung eingeführt werden. Die negativen Auswirkungen des Ausbaus der ICE­Verbindung Berlin -Hannover durch das Zentrum des Trappenbrutgebietes Havelländisches Luch konnten durch Schutzwälle und eine sorgfältige Steuerung der Bauzeiten erfolgreich entschärft werden(ScHöps 2000).