Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
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Die Niederung zwischen Elbe, Ucht und Biese, welche nördlich vom Tauben-Aland begrenzt wird, nennen einige Urkunden zwar eine Provinz Mintga, deutlich ergiebt es sich indessen sowohl aus den darin erwähnten Orten, als auch aus den Angaben der einstmaligen gräflichen Vorsteher derselben, daß unter jenem sich sonst nirgends wieder fin­denden Namen nichts als der nördlichste Theil des oben in einem weitern Sinne genommenen Gaues Belesem verstan­den sey. Nach Urkunden von den Jahren 946, 1150 und 1l5I, welche Bestätigungen Havelbergscher Kirchengüter enthalten, lagen in demselben die Dörfer Minteshus en, Hagerstein, Herthun, Ajeestoun, Räbel und end­lich die Wische überhaupt'). Diese und das zuletzt er­wähnte Dorf lassen die Lage des Mintga nicht verkennen, obgleich die zuerst genannten vier Dörfer, welche Einige für Metzdorf, Häsewig, Arndt und Eichstädt halten, vielleicht eingegangcn sind, wenigstens in diesen nicht mit Sicherheit wieder erkannt werden. Indessen ist Räbel ober Robeli ein bei Werben belegenes, noch erhaltenes Dorf, was öfters unter jenem Namen in Urkunden vorkommt. Auch ge. hörte der Mintga nicht zur Havelbergschen, noch zu irgend einer andern, als zur Halberstädtischen Diöcese, wenn gleich sein Gebiet in dieser Beziehung nicht unter diesem Namen angeführt, sondern mit unter dem Hauptnamen Belesem begriffen wurde. Hiemit stimmt es denn gleichfalls über­ein, baß der Mintga ein Bestandtheil einer Grafschaft Werenzo's oder Werners genannt wird. Dieser bekam im Jahre 1003 die Markgraffchaft, das Reichsamt mit

1) ln pravinci-, Alintz», ln eninitatu Sutbin IVerenroniü, 30. nisi ,808 in ln» villis: MiNtezImsiai, ll.igerstein, ^eerlliun, ^jestonn, in Villa c>uae äivitur ktobeli 6. tnanso», in ^rato etc Buchhültz Geschichte der Churmark Brand. Thl. I. S. 417. 405- vgl. Lünigs Lpicilcg. ccalee. 1« II. p. 80.

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