Nordthüringau, einem weitläufigen Gebiete im Magdeburg- schen. Westlich begrenzte denselben der gleichfalls Altmär- kische Gau Osterwohl und östlich die Elbe. Seine Be- nennung trug er wahrscheinlich von dem in seinem Umfange gelegenen Dorfe Mose bei Wollmirstädt, wenigstens ist dieser Ort, dessen schon im Jahre 937 Erwähnung geschieht I, in Bezug auf sein Alter und die Aehnlichkeit der Namen, dazu geeignet. Man trifft ferner in diesem Gau die Orte Cobbelizi, Bithni und Suartelese an, welche namentlich als solche ihrer Lage nach bezeichnet werden 2 ), von denen zwei Dörfer noch kenntlich und unstreitig bas heutige Kobbel im nachmaligen Magdeburgischen Holz- kreise, und Schwarzlosen im Tangermündischen Kreise sind, während Bithni, was man auch für Bitkau hält, vielleicht eingegangen ist. Was von vielen andern im Gau Mosidi befindlichen Orten berichtet wird, ist ungewiß^). Seinen
1) Urk. vom I. 937 ( — Igni3c;u!-1 lislniiinn» ex ac;uilonaii
Parts Doralrs in loci» its noniinatis lVlossno — etc.) in Leu« bers Ntagdeb. Stapeln Nr. 1182. d. ^nti«;uir.
SLagäeli. B. Boysen in dess. Histor. Magazin S. 73. Diplom. Dtton. I. imp. sp. rer- 6crio. 1- III. p. 711.
2) In Lolilaelici in pazo l^lvsiäi — in Uitlini in psgo lzio- sräi — in 8usrtele»e in eoäem psgo lVlosiäi. Har'acüonrr registr. lronor. Lord. o, I. p. 42. !>>o. 728. 729. 730.
3) Gercken rechnet hieher auch die Abtei Attgerin, welche Otto I im Jahre 968 dem neuerrichteten Erzbisthum Magdeburg ubergab addstisrn cni nomen SSt ^.ngsrin, c;nsrn Vestas INS- morise äoinins Asnitrix nostra Llstlrilt in Ilonorern sancti Dio- uisü martiris Lliristi constrnxit. (03. clipl. krsnä. 1'. VI. p. 385. sc; ) — Der erwähnte Schriftsteller muthmaßte, daß Angerin das heutige Angern im Magdeburgschen sey; doch fügte er dieser Erklärung auch schon die Bemerknng hinzu, daß sich in der Gegend von Hervorden ein Ort dieses Namens befinde, worauf von Wersebe mit Recht bestimmt behauptet, daß jenes Angerin Enger im Ravensbergschen sey. Dies ergiebt sich ganz deutlich,
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