Umfang können wir auf der nördlichen Seite nur bis über das südlich von Tangermünde bclegene Dorf Schwarzlosen annehmen, von wo sich die Grenze desselben etwa in grader Linie auf Kalvörde denken läßt. Vielleicht reichte er auch noch wenig weiter hinaus; immer aber müssen wir, in Erinnerung daran, daß er nur ein Theil des Gaues Belesem war, und wie der Minkga, in den Aufzählungen der zum Halberstädtischen Stiftssprengel gehörigen Gaue, keiner be- sondern Erwähnung gewürdigt, sondern mit unter dem Namen Belesem begriffen war, uns dem Streben widersetzen, seinen Umfang willkührlich für weit größer anzunehmen, wie wir es beweisen können. Ein berühmter Schriftsteller läßt ihn zwar die Städte Tangermünde und Kalbe an der Milde mit umfassen , aber jene Stadt, indem er urkundlichen Berichten gradezu zu widersprechen, den letztern Ort, weil der geehrte Forscher über Kalbe an der Milde und Kalbe an der Saale im Irrthum zu seyn scheint.
wenn man mit der angeführten Urkunde eine andere vom Jahre 950 vergleicht, welche eine Schenkung für das Kloster zu Angari enthält, mit der Angabe, daß dasselbe von des Kaisers Mutter, der Königin Mathilde -— in Irouorom sanctirsilnae l)oi genoirici» d,l»iiae «snotiezus Oioninii martert» -— gestiftet sey. ( Loci, tisch. Lorbcicu«. in schch- z>. 746. 747.), welches von ihren väterlichen Gütern in dorliger Gegend geschehen war. In einer andern frühem Urkunde, vom Jahre 948, heißt es zwar anstatt dessen: in lronorarn ssuetao chei Avnetrici» ssncliejuc Laurentii —; allein diese ist nur nach einer Kopie herausgegeben (bei J. Möser in Hannoverschen Anzeig. v. I. 1753. St. 8. S. 73. und darnach in Erat Hs Loch. kiiplom. Hueäliuburß. p. 6. und bei Lodtmann in chctis Osnsbru«. Thl. 1 . S. 28 ) in welcher der Name des Schutzheiligen ohne Zweifel verschrieben ist. In Angern findet sich keine Spur von einem Kloster.
l) Von Wersebe's Karte zu desselben Beschreibung der Gaue zwischen Elbe, Saale und Unstrut, Weser und Werra, einer gekrönten Preisschrift. Hannov. 1829.