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halten konnte; ferner vielleicht, baß der jüngere Wiprecht, nachmaliger Markgraf in der Lausitz und Burggraf zu Magdeburg, von unbekannt gebliebenen Vorfahren her Al- lodialbesitzungen in der Altmark inne gehabt habe. Daß aber der Markgraf Udo H von Stade, durch Tausch eines Allodialdesitzes um den andern, wie es hätte geschehen müssen, mit dem kleinen Burgwart Groitsch bei Leipzig, in den erblich eigenthümlichen Besitz des ganzen Gaues Belxheim gesetzt worden sey, entbehrt der Wahrscheinlichkeit um so mehr, als nach dem Abgänge des Stadischen Hauses die sämmtlichen Allodialbesitzungen des- selben in dieser Gegend an die hohen Stiftskirchen zu Magdeburg und Havelberg kamen, der Markgraf Albrecht l aber in den Besitz des Belesems, als eines mit der Markgrafschaft verbundenen Reichslchns, gesetzt ward.
Fragt man weiter, warum auch Kalbe an der Milde zu dem vermuthlich sehr kleinen Bezirke Mosidi gehört haben soll; so sey es erlaubt, einige Worte darüber aus des erwähnten Geschichtsschreibers Beschreibung der Gaue zwischen Saale und Elbe zu entlehnen: „Besonders ergiebt sich noch die Gaugrafschaft (?) des alten markgräflichen Geschlechtes in diesem Gau (im Mosidi) aus dem Umstande, daß man alle Ursache hat, demselben die Stiftung dcSaKlo- sters Kalbe an der Milde zuzuschreiben. Eine Tochter des Markgrafen Dieterich, Oda, war geistlich in diesem Kloster, legte aber den Schleier ab, um den Polnischen König Mise ko, dessen erste Gemahlin und Bekehrerin, die Böhmische Dobrava, gestorben war, zu heirathen." n. s. w.r)
1) Don Wersebe a. a. O. S. 14Z. vergl. S. 1t5. Es scheint hier übrigens die Nothwendigkeit des Zusammentreffens der Grenzen der einzelnen Grafschaften mit denen der Gaue angenommen zu seyn. — Daher der Gebrauch des ganz willkührlich erfun-