Bernburger Vorstadt des gleichnamigen, viel ältern Ortes an der Saale, eine Kirche, die demselben Schutzheiligen, dem heiligen Lorenz geweiht ist, unter dessen geistigem Patronat das gedachte Jungfrauenkloster sich befand ').
Daß das durch von Wersebe zum Gau Mosidi gerechnete Kalbe somit nicht an der Milde, sondern an der Saale gelegen war, also auch seiner Lage wegen nicht einen Nördlichen Grenzort des Gaues Mosidi ausmachen mußte, scheint uns hieraus zu erhellen. Allein aber auf der ent«
gegengesetzten Meinung beruht es, daß auch Gardelegen mit in diesen Gau hineingezogen ward, wobei man sich über den Widerspruch einer Corveyschen Urkunde, die von dem Orte berichtet, daß er im Gau Belxa gelegen sey°), dadurch beruhigte, daß der Ort der Grenze des letztem , Gaues so nahe bleibe, daß es leicht irrig dahin gerechnet, oder auch wirklich von hier aus habe in Anspruch genommen seyn können.
Fassen wir daher diese Untersuchungen über die dem Halberstädtschen Bisthume untergeordnete Hälfte der heutigen Altmark, des damaligen Nordsächsischen Markgrafen- thumes, zu einem einfachen Resultate zusammen, so ergiebt
1) Wohlbrück a. a. O. S, 203. Note 1. S. 204.
2) Don Wersebe, Beschr. der Gaus zwischen Elbe, Saale :c. S. 145. Es ist hier zu bemerken, daß die diesem Werke zugegebene Karte, ohne daß dadurch Aerbesserungen bezweckt zu seyn scheinen, mit der Beschreibung selbst, der sie als erläuternde Darstellung zugegeben ist, bisweilen im Widerspruch steht. So liegt z. B, Kalbe a. d. M. nach dieser im Moside, jener zufolge aus der Grenze des Gaues Osterwolde und der Wendischen Gegenden der Altmark, in denen keine Gaueiptheilung angenommen wird, nordwestlich vom Belesem, sehr ferne vom Gau Moside.
3) Ist 6»rckelcgene in Lelx», elc. rezütr.
bonor. Lorb- (intrs a. 1053 et 1071 oseri^t) 42. (in cslce Lock, l'rackit. Lort>. a eck )