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unter Bernhard und Thiatinar diesen Ort nach großer Niederlage der erstem einnahm. Sie haktm die Stadt Walslebe» in der Almiark zerstört, und bedrohten in gro. ßer Zahl die Sachsen mit Wiederholung ihrer Einfälle, als jenen Feldherrn, neben der gewöhnlichen militärischen Grenz-. Wach« für diese Gegend, ein Heer vom König Heinrich anvertraut ward, mit dem Aufträge, kunkini zu belagern. Doch fünf Tage nach dem Anfang dieser Belagerung ward den Sächsischen Befehlshabern die .Nachricht, daß ein Ela-, wenheer zum Entsatz hcranrücke. Einem nächtlichen Ucber- Fall vorzubeugen standen die Sächsischen Truppen auch die Nacht hindurch unter den Waffen; doch da die Feinde aus-
Witeckind dann verfallen ist, ist gar nicht selten, und in den Kro- niken kcinesweges unerhört; oft werden die Ausdrücke der Flüsse, Seen und Bäche mit einander verwechselt (Büsching'S Geogr- 1'. III. I'. 2.). — Indessen lasten doch viele Schriftsteller, denen es glaublicier scheint, daß Witechind oder besten Berichterstatter einen kleinen Landsee für das Meer angesehen habe», als einen Fluß, das Sächsische Heer tief in das Gebiet der Slawen bis in daS Land Starqard vorgedrungen feyn, und behaupten, daß Lychen der Ort sey', den Bernhard und Thitmar eingenommen hätten (Bon Leut sch Markgr. Gero, /?a/rr kle rel>. d»tc<RI, Orißin-
Oormau. II. s> 199. Oorenrc II. 7,19.): denn der
Krieg, worin diese Unternehmung verfiel, war veranlaßt durch den Abfall der Rhedarier, in deren Gebiete ihnen Luchen wahrscheinlicher, als Lenzen belegen gewesen zu feyn scheint. Wiiechind versieht aber offenbar unter Rhedarier auch die Bewohner der Prignil?, und jener Abfall der Rhedarier veranlaßt« den Krieg nickt mit ihnen allein, sondern mit fämmtlicken Slawenvölkern dieser Gegend, die schnell ihrem Beispiele gefolgt waren. Die Stadt Lychen ist ein Ort, besten erst gegen die Mitte des tüten Jahrhunderts Erwähnung geschieht. Auch wird jene Erzählung, statt auf Lenzen, auf Löcknitz <Hahn's Reichsbist, Tbl, II. S. 29 ) oder ans eine zerstörte Stadt Lubm am Pälitzersee (Beck mann'S Bcschr. Tbl, I. S. 7,'l. Mafch Leikr. zur Erl. Obotr. Älterth. S, 1Ü2.) gedeutet. Fabrizios (l-ilr. II. Orig. 8axou.) nennt sie l-inicliinum.