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Gelegenheiten erstatttet habm, reden zu kurz davon, als daß wir jene Bemerkung von ihnen erwarten dürften.
Bei dem Vorzüge, den alle Kronistcn des Mittelalters de» kriegerischen vor den in friedlicher Ruhe vorge- gangenen Begebenheiten erweisen, ist es kaum zu bewundern, daß eine bei Weitem größere Anzahl von Schriftstellern, als die ist, welche Al brecht's Erwerbung des Havellandes durch Pribislav's eigene Vermittelung berichtet, uns von einer später» kriegerischen Unternehmung Albrecht's gegen Brandenburg, wenngleich ohne alle Angabe von Nebenumständen, in Kenntniß setzt, Jenes bewirkte keine andere Veränderung, als daß das Havelland, welches Albrecht's Herrschaft auf dreien Seiten umgab, sich dieser ohne Weigerung anschloß, nnd machte kein gro. ßes Aufsehn. Es ist irrig, wenn man glaubt, daß solche Veränderungen, welche an der Ostseite Deutschland's vor-. gingen, sich in kurzer Zeit über das ganze Reich verbreiten, und von vielen Krynisten hätten verzeichnet werden
Buchholtz Gesch. d. Churm. Brandenburg Tbl. I. S. 425., ohne Datum, doch mit der Unterschrift: Ilaec omnia peraci^ sunt Atagstevnrg ließe Lonr-uln regnanlo, k'rülerico ^rcliie- pi-copo prc-ichento et «Allem Imuvo suo cpulii-wanle, woraus schon Pfeffinger mit gutem Grunde dargethan hat Vom. II. p. 64.), daß diese Urkunde vor dem 1152 erfolgten Tode Konrad'S ausgefertigt seyn müsse. Auch der Erzbischof Friedrich starb in diesem Jahre und in der Urkunde wird eincS Domherrn Heinrich erwähnt, der zwischen 1147 und 1160 in dieser Qualität gefunden wird.
?) Ein Schreiben deS Abtes Wibald von Staklo und Corvey an Emanuel, Kaiser von Konstautinopel, vom Jahre 1151, worin er diesen über Konrad'S Einfall in Sicilien zu be, ruhigen sucht, unter dessen. Zeugen lilurcluo 6« Lr.rn-Zcndurg genannt wird, 7tL,/-osns et Vater Leript. et Llo-
num. »mpl. Oolleetio Vom, II. p. 496. Schöttgen'S und Kreysig's Nachlese Lhl. IV- S. 575,