Zeitschriftenband 
Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
Entstehung
Seite
351
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im Jahre 1197 cm gewisser Theoderich als Prediger vor'); von den cingepfarrtc» Orten ist Stulpe spurlos ein- gegangen, Slawisch- und Deutsch-Porats haben wahr» schciullch ihren Namen in Paretz und Paaren am Wublitz, Clebeloch aber, was auch Clobcloch genannt wurdet, den seinigen in Kisvbloch verwandelt. Der Umstand, daß dieser Ort ? Meile weit von Ketzin nach Norden zu bele­gen war, widerlegt Dies nicht; noch jetzt kennen wir Kir­chen, die so weit von ihren Gcmcindedörfern entlegen sind, und diesen Grund konnte es auch nur allein haben, daß in Klebeloch mit der Zeit eine Kapelle erbaut ward. Am wenigsten ist in jener Zeit große Entfernung der eingepfarr»

Ortes Zctzyn, Cofttsyn :c. in Ketzin umgestalteten. Daß aber gleich­wohl Ketzin einst Slawische Bewohner gehabt hat, beweiset hinläng­lich der Umstand, daß im Landbuche vom Zähre 1375 bier neben 38 Deutschen, mehrere Slawische Husen erwähnt werden. In Urkunden deS 13ten Jahrhunderts, welche die Brandenburgschen Stiftsgüter bestätigen, findet cS sich häufig, daß, wenn diesen zu­gleich eine Grenjbestimnnmg des ArchidiakonatS beigegebcn ist, der Ort Ketzin in einem und demselben Briese mit den verschiedenen Ausdrücken Cotsyn und Ketin bezeichnet ist. Diese auch an andern Orten oft wahrnehmbare Unregelmäßigkeit, kann jedoch nicht irre führen, da es bekannt ist, wie die Aussteller von Bestätigungsur­kunden bei unverändert gebliebenen Gegenständen, wie Dieses lange beim Umfange deS ArchidiakonatS der Fall war, die alten früher einmal darüber auSgefcrtigten Urkunden wörtlich abschrieben, die neuen und veränderten Gegenstände aber, wie das Register der Be­sitzungen deS Domstiftes, nach jüngerer Angabe häufig ohne alle Lvkalkenntniß hinzusügtcn. Selten ist daher die allmähl,ge Verän­derung cineS Ortsnamens im Lauf der Zeiten aus gleichartigen De- ^ stätigungsurklmdcn zu ersehen; was man dafür anzuerkenncn ge­neigt ist, ist gewöhnlich nichts Anderes, als verschiedene Schreibart * der Notarien, oft auch nur verschiedene Lesart Derjenigen, welche die Urkunden den Druck übergaben.

1) Buchholtz Gesch. d. Chunn. Thl. IV. Urk. S. 42.

2) Gerckcn'S StiftSh. v. Br. S. 439.