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Theil 1 (1831) Beschreibung der einzelnen Provinzen der Mark Brandenburg
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heit gewinnt, der beim Jahre 1329 erzählt, daß die Gör. litzer an den jungen Prinzen Carl von Frankreich rine G«. sandtschaft schickten, und chm die Herrschaft über sich mit den Worten auftrugen, »e «ub kpi.i«t.im olrli^niinne «lnti,« nomine tliu find mnrcliinnnm üranäenlni^eii.-iinm imkkie üitione. Käuffer, rin um die Geschichte der Oberlausitz verdienter Schriftsteller, räumt hier zwar die Wahrschein» lichkeit ein, daß die Görlitzrr es damals noch hätten wissen müssen, wie sie ehedem an Brandenburg gekommen seyen. Doch, behauptet er, es stehe diesem Umstande entgegen, daß die Oberlausitz eine gemeinschaftliche Besitzung der Brüder Johann I und Otto III gewesen sey, und daß bei der Richtigkeit jenes Berichtes keine Theilung derselben darüber Hab« Statt finden können, wie solche doch im Jahre 1268 vorgenommen ist'). Aber erstlich ist unter der Stadt Görlitz keineswegs die ganze Oberlausitz zu verstehen, und mit Erwrr» bung jener nicht diese unter die inarkgräfliche Herrschaft über, gegangen; dann wird jenes Bedenken noch dadurch gehoben, daß vor wie nach jener Theilung auch bas Ukerland nicht der ältern Markgrafen-Linie, deren Stifter, Johann l, es unstreitig durch Mitgift erlangt hatte, sondern beiden Linien getheilt verblieb. Außerdem giebt es mehrere Beweis« dafür, daß die Markgrafen von Brandenburg sich nach 1231 wirk» lieh im Besitze der Stadt Görlitz befanden. Nach einer gemalten Kronik der Franziskaner-Mönche im Chor der Dreifaltigkeitskirche zu Görlitz werden die Markgrafen von Brandenburg beim Jahre 1234 als Stifter des Klosters angegeben; auch wird in den Annalen dieser Stadt gesagt, daß sie im Jahre 1245 die Ringmauer hätten erweitern lassen. Hiegrgen ist zwar eine Urkunde °) angeführt, worin

1) Abriß der Oberlaus. Geschichte v. Käuffer Tbl. 7. S- 70. Anm. 2.

2) r>. 7. 12. 91. 8cr. rer. Ocrm. 177. 1702